Am Stand von Rheinmetall bei der IDET 2019 konnte man auch die aktuelle Munition für die 30mm und 35 mm Maschinenkanonen sehen, wie sie in den Schützenpanzern Puma und Lynx verschossen werden. Der Anblick oben ist spektakulär genug, aber vermutlich nicht ganz die Wahrheit. Freilich geht es darum, nicht nur gerade durchzuschlagen, sondern auch in Winkeln. Mit dem Pfeilgeschoss APFSDS-T kann aber Panzerung bis zur Länge des Penetrators selbst durchschlagen werden.

Das ist das Futter für die neue, elektrisch angetriebene Maschinenkanone Wotan 35 dar. Sie verschießt Rheinmetalls in Nutzung befindliche 35mm x 228-Mittelkalibermunitionsfamilie.

Vorne: Die zur neuen Generation panzerbrechender Unterkalibermunition gehörende APFSDS-T-Munition wird von Schützenpanzern zur Selbstverteidigung gegen Bodenziele und Angriffe aus der Luft bis 2.500 Meter eingesetzt. Der Penetrator der Munition durchdringt homogenen Panzerstahl und Hochfestigkeitspanzerungen auch bei ausgesprochen kleinem Auftreffwinkel und großer Einsatzdistanz. Da der Schwermetallpfeil den Lauf mit vollem Drall verlässt, fliegt der Treibkäfig beim Verlassen der Rohrmündung weg und die Treffgenauigkeit steigt. Dies macht die insensitive APFSDS-T-Munition zu einem unverzichtbaren Kampfmittel für Schützenpanzer.

Hinten dann die AHEAD oder KETF-Munition (engl. kinetic energy time fuze, „zeitgezündete Munition kinetischer Energie“.

Mit dem 35 mm AHEAD-System, bestehend aus Mess- und Programmierbasen, Steuerelektronik und AHEAD-Munition, können automatisierte Geschütze erfolgreich kleine und schnelle Flugziele bekämpfen. Jedes programmierbare Geschoss der AHEAD/KETF-Munition enthält 152 Wolfram-Subprojektile, die kurz vor dem anfliegenden Ziel ausgestoßen werden.

Oben ein Schnitt durch Granate und spezielle Mündungsbremse: Durch die Messbasis wird die Geschwindigkeit jedes Geschosses ermittelt. Daraus berechnet die Steuerelektronik die Zeit bis zum Ausstoß und überträgt diese via Programmierbasis an den Zeitzünder im Geschoss. So können kleine Ziele mit einer hohen Treffwahrscheinlichkeit bekämpft werden. Die Subprojektile können dazu verwendet werden den Feindpanzer zu blenden, um Optiken und elektronisches Gerät zu zerstören, sie können auch gegen infantristische Ziele verwendet werden – selbst wenn sie hinter Deckung sind. Mit KETF Munition kann bis 3.000 Meter gewirkt werden.

Und weil es so spektakulär ausschaut, hier noch der Gegenschuss vom Pfeilgeschoss in der Platte. Man sieht schön die Beschriftung am Pfeil.

Blick auf den Turm des Lynx mit der 35mm Wodan 2 Kanone, der auf der IDET ausgestellt war. Die Bewaffnung macht aus dem Schützenpanzer eigentlich so etwas wie einen leichten Kampfpanzer mit Grenadieren an Bord. De Innenraum des Lynx durfte man leider nicht fotografieren, aber insgesamt ein beeindruckendes Konzept von Rheinmetall, das den Tschechen zur Beschaffung angeboten wird. HIER gibt es einen tollen Trailer zum Lynx – übrigens mit Innenraum-Impressionen. 

HIER alle Infos zum neuen Lynx.

RHEINMETALL DEFENCE im Internet: www.rheinmetall-defence.com

IDET 2019 Im Internet: www.bvv.cz/de/idet