Im europäischen Raum gibt es einige Hersteller, die AR15 Gewehre anbieten. Erst Oberland Arms als einer der Ersten, dann folgten Schmeisser, Sig Sauer und Dynamic Arms Research – um nur einige zu nennen. Die Waffen kommen in den verschiedensten Ausführungen je Hersteller. Zum Teil werden auch Custom-Modelle angeboten aber in der Regel muss man dann mit den Teilen arbeiten, die der Hersteller anbietet, und ist gerade bei den Grundkomponenten wie dem Upper und Lower auf einige wenige Teile beschränkt.
Horner Arms aus Heubach, unter der Leitung von Matthias Horner, hat sich darauf spezialisiert, AR15 Waffen selbst zu bauen und begehrte Teile aus den Staaten zu importieren.
Heute im ersten Teil – der zweite ist dann HIER – geben wir Euch einen Einblick in die Zusammenstellung und den Bau eines AR15 – von A wie Abzug bis Z wie Zubringer. Kenne Dein Gewehr!
Hier aber mal, um den Appetit anzuregen, eine Video von der fertigen Waffe:
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Das AR15 unterteilt man im Wesentlichen in Vorderschaft, Hinterschaft, Upper und Lower.
Als erstes zeigen wir Euch das Unterteil des Gewehrs (Grafik: zum Vergrößern anklicken).
Der Lower ist die Heimat des Abzugs und anderer Bedienelemente. Weiterhin werden an ihm die Buffertube mit dem Hinterschaft und der Upper angebracht – oben alle Teile aufgelegt. Die Wahl des Lowers fiel auf Aero Precision. Die Firma ist in den USA ansässig und fertigt hervorragende AR Komponenten – und das zu unglaublich günstigen Preisen bei erstklassiger Verarbeitung und Qualität. Folgende Komponenten sind im Lower verbaut:
- Abzugsgruppe
Die Abzugsgruppe besteht aus Abzug, Abzugsfeder, Hammer, Hammerfeder, Disconnector und Disconnector Feder und den dazugehörigen Hammer und Trigger Pins zur Befestigung im Lower.
Die Wahl des Abzugs viel auf den Geissele Super Semi Automatic Trigger (SSA), hier bereits vorgestellt.
Sicherung
Die Sicherung eines AR ist standardmäßig nur auf der linken Seite des Gewehres zu finden. Sie besteht aus dem Hebel, dem Mittelstück und eine Feder mit Bolzen, die vom Griffstück gehalten wird. Wir haben für den Custom Build eine Battle Arms Development Bad-Ass Ambi Sicherung ausgewählt, die von beiden Seiten bedienbar ist. Bei diesem Modell sind die Größen der Hebel wählbar, man kann also bei Rechtshänderbetrieb für die linke Seite einen kurzen Hebel wählen, und für die rechte Seite einen langen Hebel, oder umgedreht. Die Sicherung muss bei diesem Modell um 90° bewegt werden, damit sie von Safe auf Fire und zurück wechselt.
Verschlussfanghebel
Der Standardverschlussfanghebel besteht aus dem Verschlussfang, Roll Pin, Feder und Stößel. Dieser lässt sich nur von der linken Seite bedienen und erfordert als Rechtshänder das Wechseln der Waffenhand um den Verschluss aufzuhalten. Um dem entgegenzuwirken, und den Fanghebel von beiden Seiten bedienbar zu machen, wurde ein Phase V EBR V2 extended bolt release verbaut. Dieser ermöglicht die Bedienung von links (wie auch beim Original) und zusätzlich durch die L-Form eine Bedienung mit dem Schussfinger im vorderen Abzugsbereich. Der Phase V hat gegenüber dem bekannteren Magpul BAD Lever den Vorteil, dass nicht ein Bauteil auf den bestehenden Standardverschlussfanghebel geschraubt wird, sondern das komplette Bauteil ersetzt wird.
- Magazinauswurf
Der Magazinauswurf besteht aus dem Auswurfsknopf, einer Feder und dem Magazinfanghebel. Der Knopf ist normalerweise nur von rechts bedienbar und wurde hier durch einen Norgeon Ambi Catch erweitert, der den Standardmagazinfanghebel ersetzt. Damit ist das Magazin auch von der linken Seite auswerfbar.
- Trigger Guard Assembly
Dies ist der Teil, der den Abzugsbügel schließt. Er wird hinten und vorne von Pins gehalten. Verwendet wurde ein BCM Triggerguard aus Polymer.
- Take Down Pin
Der Take Down Pin ist das Teil, welches den Upper und Lower hinten zusammenhält. Er wird durch eine Feder und einen kleinen Bolzen im System gehalten. Um den Upper nach oben zu klappen, und die Verschlußgruppe zu entnehmen, muss nur dieser Pin entfernt werden.
- Pivot Pin
Das Gegenstück zum Take Down Pin sitzt im vorderen Bereich des Lowers. Er wird ebenfalls durch einen kleinen Bolzen mit Feder gehalten und ermöglicht es, den Upper komplett vom Lower zu trennen, wenn er UND der Take Down Pin entfernt werden.
An den Lower werden noch direkt der Handgriff und die Buffertube angebracht.
Der Handgriff beinhaltet, wie schon erwähnt, die Feder und Bolzen für die Sicherung. Er wird mit einer Schraube am Lower befestigt. Für diese Waffe wurde ein BCM Gunfighter Grip Mod 1 gewählt. Er ist im Gegensatz zu vielen erhältlichen Griffen weniger stark angewinkelt, was einen ermüdungsfreieren Halt gewährleistet. Weiterhin hat er ein Fach zur Aufnahme von Kleinteilen und ist durch seine Riffelung sehr griffig.
Die Buffertube wird in den Lower geschraubt. Dabei hält die Überwurfmutter(Receiver Extension Ring) das Ganze und die Receiver Endplatte sichert die Tube gegen Verdrehen. In der Tube befindet sich die große Feder und die Buffer Assembly, die den Verschluss bewegt. Die Assembly wird von der Buffer Retention Feder mit Pin hinten gehalten. Bei der Tube mit deren Innereien und dem Extension Ring handelt es sich um Standard MilSpec Teile, die bei Horner Arms immer vorrätig sind. Die Endplate ist ebenfalls von BCM und hat eine QD Swivel Aufnahme an der Unterseite.
Auf der Buffertube – hier in der Grafik (zum Vergrößern anklickbar) – wird bei den modernen M4 und AR15 Varianten ein Schubschaft aufgesetzt, der verstellbar ist. Bei uns findet man den Mission First Battlelink Minimalist Stock, einen der leichtesten und verstellbaren Schubschäfte auf dem Markt. Dieser Schaft verzichtet auf die gewohnte Verstärkung im unteren Bereich und hat ein hakenförmiges Aussehen. Es wird ein hochstabiles Material verwendet, und der Schulterbereich ist mit einer Gummiplatte gepolstert. Weiterhin hat man vor dem Verstellknopf die Möglichkeit, den Waffengurt mit einem QD Swivel anzubringen. Der Schaft sitzt sehr gut und wackelt absolut nicht.
Mit all diesen Teilen spricht man von einem complete Lower – also einem „gefüllten“ Lower mit Buffertube und Schaft. Diese gibt es auch so schon zu kaufen und ist in Deutschland komplett frei erhältlich.
Wer wissen will, wie es weitergeht, hier sieht man alles aufgelegt.
Demnächst auf SPARTANAT: der zweite Teil des Custom AR15 Build by Horner Arms.
Eine komplette M4 in der Grafik (zum Vergrößern anklicken).
HIER geht es zum zweiten Teil: Custom AR15 Build by Horner Arms – Teil 2