Wie entsteht eine Costom AR15, vom Experten gebaut? Horner Arms aus Heubach, unter der Leitung von Matthias Horner, hat sich darauf spezialisiert, solche  Waffen selbst zu bauen und begehrte Teile aus den Staaten zu importieren. Heute gibt es den zweiten Teil – HIER ist der erste Teil zum Nachlesen – mit Einblick in die Zusammenstellung und den Bau eines AR15 – von A wie Abzug bis Z wie Zubringer. Zur Komplettierung des Lowers wird der Upper benötigt. Das Oberteil des AR15 Gehäuses beinhaltet folgende Komponenten:

  • UpperForward Assist

Der Forward Assist dient bei Störungen zur manuellen Zuführung der Patrone mittels eines Knopfes, den man dann entsprechend drückt. Der Forward Assist besteht aus einer Feder, Einer Klinke mit dazugehörigem Pin und Feder und dem Knopf. Das ganze System wird von dem Foward Assist Pin am Gehäuse des Lowers gehalten. Es wurden Standard MilSpec Teile verwendet.

  • Ejection Port Cover

Das ist die Schutzklappe vor dem Verschluss, die beim Durchladen automatisch aufklappt und den Auswurf der Hülsen gewährleistet. Die Klappe besteht aus der eigentlichen Abdeckung, einer Feder, einem Haltering und dem langen Pin, auf den die Klappe gesteckt ist. Auch hier wieder Standard MilSpec Teile im Einsatz.

  • Costum AR15 Build 18Charging Handle

Der Charging Handle -also der Ladehebel- bedient den Verschluss. Wird ein Magazin eingesetzt, muss man den Hebel einmal nach hinten ziehen und loslassen, um die Waffe schussbereit zu machen. Um den Verschluss hinten zu halten, muss der Verschlussfanghebel gedrückt werden, wenn man den Ladehebel betätigt. Die Charging Handle besteht aus dem eigentlichen Hebel und der Entriegelungseinheit, die von einer Feder mit Pin gehalten wird. Standardmäßig kann man nur von links entriegeln, wir haben einen AXTS Ambidextrous Raptor Charging Handle verbaut, der eine beidseitige Bedienung ermöglicht.

  • Costum AR15 Build 17Bolt Carrier Group

Das Herz der AR ist die Bolt Carrier Group, also die Verschlussgruppe. Auf den ersten Blick sieht man nur den Verschlussträger, aus dem vorne der eigentliche Verschluss mit dem typischen Zahnkopf ragt. Der Verschluss selbst besteht aus dem Extractor, der mit Pin und Feder bewegt wird, Extractor Pin, Ejector roll Pin, Ejector Feder und Ejector und 3 Gas Ringen, die im hinteren Bereich sitzen. Durch den Verschluss geht der Firing Pin, der zusammen mit dem Verschluss durch den CAM Pin und dem Firing Pin Retaining Pin am Verschlussträger gehalten wird. Oben auf dem Verschlussträger sitzt noch der Bolt Carrier Key, der mit 2 Schrauben am Träger befestigt wird. Der Key nimmt später das Gasrohr auf und führt Gas in den Verschluss.

BCGITS Tactical hat die Komponenten und den Zusammenbau HIER noch einmal schön erklärt.

Bei dem hier vorgestellten AR kommt eine Fail Zero Bolt Carrier Group zum Einsatz, die auf Grund der Nickel Boron Beschichtung extrem Wartungsarm und sehr leicht ist.

Bis auf den Verschluss sind alle vorgestellten Komponenten in Deutschland frei erhältlich.

Costum AR15 Build 7Der Upper ist nun bestückt, nun fehlt nur noch alles, was vor dem Upper sitzt: Der Lauf und seine Komponenten.

Costum AR15 Build 16Der Lauf ist ein Lothar Walther Lauf mit 1/8 Drall, in der in Deutschland für Sportschützen minimal zugelassen Länge von 16,75“ und einem 1/2×28 Gewinde. Der Lauf wird in den Upper geteckt mit der Barrelnut gesichert. Er ist freischwingend, d.h. außer der Verbindung zum Upper wird er nirgends gehalten. Durch die Wahl des 1/8 Drall ist ein weites Spektrum an Geschossgewichten möglich – man kann von 55 Grain bis 77 Grain alles verwenden, ohne auf eine vernünftige Geschoss-Stabilisierung zu verzichten.

Costum AR15 Build 6Auf dem Lauf sitzt der Gasblock, der die beim Schuss austretenden Gase in das Gasrohr und zum Verschluss zurückleitet.

Costum AR15 Build 9Für ein besseres Schussverhalten und zur Dämpfung des Mündungsfeuers setzt man eine Kombination aus Flashhider und Kompensator ein. Hier zu sehen ist ein SLR Rifleworks Synergy S Comp.

Costum AR15 Build 21Der Lauf muss als erwerbspflichtiges Teil in Deutschland mit einer Markierung (Gravur) versehen werden. Dies wird beim Bau und Kauf bei Horner Arms selbstverständlich mit erledigt.

Costum AR15 Build 8Damit man Zubehör montieren kann, der Lauf geschützt ist und man vor allem etwas hat, was man greifen kann, wird ein Vorderschaft verwendet. Wie bei allen Teilen für das AR gibt es eine unendliche Auswahl an Herstellern, Formen und seit Neuestem auch noch Profilen. War bisher im taktischen Bereich ein Quadrail (Picatinny Schienen auf allen vier Seiten des Schaftes) dominierend, sieht man inzwischen immer mehr Vorderschäfte mit dem Keymod oder M-LOK System. Beide Systeme haben anstatt des Picatinny Profils Löcher, in die speziell dafür vorgesehene Produkte angebracht werden können. Das hat den Vorteil, dass man ein wesentlich schlankeres System hat, das zusätzlich um eine ganze Ecke leichter ist. Zusätzlich kann man auch Keymod oder M-LOK Picatinny Adapter einsetzen, um zu den alten Komponenten kompatibel zu sein.

Costum AR15 Build 13Hat sich am Anfang vor allem Keymod hervorgetan und war DAS primäre System (nicht Zuletzt weil BCM/Haley Strategic ordentlich gepusht haben), bewegt sich das Pendel jetzt eher Richtung M-LOK als die zukünftige Plattform, schenkt man den befragten Herstellern und Händlern glauben. Unsere Erfahrung bestätigt das auf jeden Fall, die angebrachten Teile an Keymod Schäften scheinen sich zu lockern und deshalb schenken wir M-LOK mehr vertrauen – zumindest im Moment – die Zeit wird es zeigen.

Costum AR15 Build 2Der Vorderschaft an dieser AR ist von der Firma Geissele Automatics, die auch neben ihren Abzügen einen hervorragenden Ruf besitzt, was Railsysteme angeht. Es handelt sich um das Modell MK8 in der Länge 13“  – und neben der extralangen Barrelnut für die Stabilität wird auch gleich ein Low profile Gasblock mitgeliefert.

Wenn man den gefüllten Upper mit dem Vorderschaft und Lauf verbindet, spricht man von einem „complete upper“, den man auch so kaufen kann – z.B. um für ein bestehendes AR Gewehr in 16,75“ einen Präzisisionsupper mit 20“ Lauf und direkt montierter Optik nutzen zu können – so spart man sich die Kosten für den Lower.

Nach dem nun alle Teile vorhanden sind, wird das Gewehr zum Beschussamt geschickt und dort beschossen und erfasst. Bei Horner Arms wird in der Regel nur der Kundenupper mit einem Beschusslower von Horner Arms geschickt. So bleibt alles neu, bis auf die Teile die beschossen werden müssen. Anschließend ist das Gewehr im gesetzlichen Rahmen voll einsatzfähig und kann an den Endkunden weitergegeben werden (solange dieser die Erwerbsberechtigung erfüllt).

Costum AR15 Build 4Alles was nun noch fehlt sind Magazine und Optiken, das werden wir aber in einem separaten Review behandeln.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Einblicke und die Unterstützung sowie fachliche Beratung bei der Auswahl der Komponenten und den Bau des Gewehrs bei Horner Arms – Danke Matthias, dieses Gewehr ist ein 1A Job!

Weiterhin möchten wir die anderen Händler erwähnen, bei denen wir Teile für das Gewehr erworben haben:

Spartac/Kingshot

Die Firma Spartac.de/Kingshot.de hat sich ebenfalls auf den Import Waffenteilen und Ausrüstung mit Schwerpunkt AR15 Systeme und Glock spezialisiert und ist wärmstens zu empfehlen:

Geissele SSA Abzug http://www.spartac.de/geissele-ssa-abzug

Geissele MK8 13“ Rail http://www.spartac.de/geissele-super-modular-rail-mk8-m-lok

Battle Arms Ambi Safety http://www.spartac.de/battlearms-bad-ass-ambi-sicherung

Tactical73

Tactical73 ist ein Händler aus Italien, der es immer wieder schafft, an begehrte Teile heranzukommen. Auch hier wieder, wärmstens zu empfehlen, die Lieferung und die Abwicklung läuft fast so schnell wie in Deutschland:

SLR Synergy S Comp http://www.tactical73.com/prodotto.lasso?idric=1659&tableric=articoli&lang=it

MFT Minimalist Stock http://www.tactical73.com/prodotto.lasso?idric=1421&tableric=articoli&lang=it

Alle weiteren Teile sind direkt bei Horner Arms (www.hornerarms.de) bezogen worden.

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Zum Abschluss als Abschließendes nochmals das Video dieser großartigen Waffe.

HIER geht es zum ersten Teil: Custom AR15 Build by Horner Arms – Teil 1