UKRAINE: DIE LAGE 219 – 26. SEPTEMBER 2022

Der Kreml versucht, sich mit Botschaften über die großen Probleme bei der Durchführung seiner „Teilmobilisierung“ hinwegzusetzen, aber es ist unwahrscheinlich, dass seine Erzählungen die Russen beschwichtigen werden, die die wirklichen Fehler um sich herum wahrnehmen können.

Der Kreml schiebt die Schuld dafür, dass sich die russische Regierung nicht an ihre eigenen Kriterien für die Mobilisierung und die Ausnahmeregelungen gehalten hat, auf die versagenden bürokratischen Institutionen, die für die Mobilisierung verantwortlich sind. Der Kreml spielt die weit verbreiteten Verstöße gegen das Mobilisierungsgesetz als individuelle Fehler der lokalen Behörden herunter und behauptet, diese Fehler zu korrigieren, wenn die Bürger darauf aufmerksam machen. Die Verstöße sind jedoch eindeutig zu häufig, als dass es sich lediglich um individuelle Fehler handeln könnte, und die russischen Bürger können sie nur allzu deutlich erkennen. Im Gegensatz zu den russischen Versäumnissen in der Ukraine, die der Kreml herunterspielen oder ablenken konnte, weil die Bürger sie nicht direkt sehen können, sind die Verstöße gegen den Mobilisierungserlass für viele Russen offensichtlich. Um von diesen Verstößen zu erfahren, bedarf es nicht einmal des Zugangs zu den Medien oder den sozialen Medien, da sie an so vielen Orten stattfinden und die Familien der Opfer ihren Schmerz durch Mundpropaganda verbreiten können.

Die ukrainischen Streitkräfte sind weiter nördlich von Lyman und am Ostufer des Flusses Oskil vorgestossen.

Die ukrainischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf russische Bodenkommunikationslinien (GLOCs) im Rahmen der südlichen Gegenoffensive fort, um diese zu unterbrechen.

Die russischen Streitkräfte setzen ihre Offensivoperationen um Bakhmut und westlich der Stadt Donezk fort.