Da liegt er, der T-90M, das modernste russische Panzermodell, wenn man den T-14 Armata nicht mitrechnet. Die Beute ist extrem spannend, weil sie den Letztstand der russischen Panzerentwicklung offenbart: Die russische Armee hat 2020 ein neues Los von Kampfpanzern des Typs T-90M „Durchbruch“ von der Firma Uralwagonsawod erhalten, die neben den experimentellen T-14 Armatas, die bei weitem leistungsfähigste Panzerklasse des russischen Militärs darstellt.

Vor dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges im Februar hatte das russische Verteidigungsministerium die Anschaffung von etwa 600 T-90M geplant, wobei der Großteil davon durch die Modernisierung älterer, bereits im Einsatz befindlicher T-90 entwickelt werden sollte. Der Panzer wurde im April 2020 in der russischen Armee in Dienst gestellt, nachdem die Erprobung zwei Monate zuvor abgeschlossen worden war. Zu den bemerkenswerten Merkmalen des Panzers gehören die Integration der neuen 2A46M-5-Kanone und des Kalina-Feuerleitsystems, die Verwendung des aktiven Schutzsystems Afghanit und der explosiv-reaktiven Panzerung Relikt sowie eine zusätzliche Panzerung, die die Munition vom Rest des Panzers isoliert und die Fahrzeuge weit weniger anfällig für Explosionen macht.

Dieser letzte Vorteil wurde in der Ukraine durchaus demonstriert, wo der einzige zerstörte T-90M-Panzer, der im Mai gesehen wurde, weitaus intakter aussah als die meisten der T-72 und älteren T-90-Varianten, die im Einsatzgebiet verloren gingen. Der Panzer ist nicht nur überlebensfähiger, sondern verfügt auch über ein viel besseres Situationsbewusstsein, vor allem dank seiner Fähigkeiten zur netzwerkzentrierten Kriegsführung und seiner modernen Wärmezielgeräte, während seine neue Hauptkanone den Einsatz vieler neuer Arten von Geschossen ermöglicht.

Außen ist der T-90M mit Nikidka angezogen: einem Stoffüberwurf, der das Fahrzeug auch gegen IR und Thermaloptiken tarnen soll, obendrein verwischt es auch die Kontouren. In der Lücke sieht man auch aufgehängte Soft Armour.

Blick über das Dach zur Waffenstation.

Die Waffenstation ist das neueste Modell, zuerst gesehen bei der Armee-Waffenschau in Moskau. Dieser T-90M ist also ganz jung und Letztstand.

Luken auf und rein den Beutepanzer.

Viel zu schauen. Wir gehen Euch hier einfach die Kollektion an Bildern, die das Innenleben zeigt.

Auch spannend, keine Automatik im T-90M, sondern es wird klassisch von Hand geschaltet.

Der T-90M wurde wegen eines ganz einfachen Problems zur Beute: er hat die Kette geworfen – und wurde schlichtweg unbeschädigt liegen gelassen.

Das russische Problem ist an sich aber größer: Die ukrainische Armee soll während der Offensive im Nordosten im September 2022 eine russische Reparaturwerkstatt in Balaklia überrannt und rund 200 moderne gepanzerte Fahrzeuge erbeutet hatten, die zur russischen 1. Garde Panzerdivision gehört haben. Solche vermutlichen Verluste wären auch für Russland kurzfristig nicht auszugleichen. HIER gibt es alle Informationen zum T-90M.