Die aktuellen Ereignisse zeigen uns: Manchmal geht alles ganz schnell. Wer dann bestimmte Fähigkeiten nicht hat, kann diese auch nicht mehr erwerben. Also lieber vorbereitet sein. Seit 2017 bietet die Lehrmanufaktur ein ganzheitliches Ausbildungskonzept zur Krisenvorsorge an. Die Kurse finden dabei in 2022 erstmals alle unmittelbar hintereinander als „Scout-Week“ vom 24. bis 30. Juli in Unterfranken statt. Schwerpunkt ist bei allen Formaten die Herausbildung eines widerstandsfähigen Mindsets, das ohne Bunker und Keller voller Lebensmittel auskommt. Minimale Ausrüstungsabhängigkeit und maximale Flexibilität sind das Gebot der Stunde. Um eine möglichst effiziente Ausbildung anbieten zu können, werden keine separaten Termine für bestimmte Katastrophenarten angeboten, sondern ein festgelegtes Referenzszenario für alle Teilnehmer. Leider derzeit topaktuell: Als Worst-Case-Szenario hat sich Ausbildungsleiter Christian Väth dabei auf einen Krieg in der Heimat festgelegt. Damit folgt der ehemalige Infanterieoffizier der Einschätzung des deutschen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz & Katastrophenhilfe, dass ein solcher Krieg „die schlimmste anzunehmende Katastrophe“ darstellt, da er andere Szenarien wie den Ausfall kritischer Infrastruktur oder bestimmte Schadensereignisse aus Naturkatastrophen beinhaltet. Train hard, fight easy. Das Seminar ist optional, alle anderen Scout-Kurse bauen aufeinander auf.

Hier findet ihr die Lehrmanufaktur im Internet: www.lehrmanufaktur.com

Seminar – Scout-Analyse

Die Teilnehmer erhalten in einer eigens vorbereiteten Ausbildungshalle eigene Privaträume, um ihre Vorbereitungsinformationen zu schützen. Die Ausbilder führen jeden an diesem Tag durch eine Maßnamensstruktur, die eine vollumfängliche Planung zur Krisenvorsorge für den eigenen Lebensmittelpunkt ergibt. Personalisiertes Kartenmaterial und weitere Unterlagen werden dabei ebenso zur Verfügung gestellt wie Bevorratungslisten bestimmter kritischer Güter wie Trinkwasser.

Die Grundausbildung – Der Scout-Basiskurs

Etwa 24 Stunden dauert die Grundlagenausbildung. Kernthemen sind Bewegung unter Eigenschutz in Katastrophengebieten, Orientierung und Methoden der minimalistischen Kommunikation in einer zusammengewürfelten Gruppe. Alle Inhalte sind darauf ausgelegt, dass in einer Gruppe Überlebender nur ein einziger Scout vorhanden ist, der nicht nur gesunde Männer und Frauen, sondern auch Kinder, Alte und Kranke ans Ziel führen kann. Der Scout ist also in erster Linie Multiplikator. Trotzdem werden auch Situationen gestellt, in denen die Zusammenarbeit mehrerer Scouts erlernt wird. Materieller Ausgangspunkt der Ausbildung zum Scout ist ein mit bestimmter Ausrüstung gefüllter Rucksack – die Masse der Gegenstände finden sich dabei in jedem Haushalt. Ziel ist es, über den Verlauf der Kurse immer weniger dieser Helferlein zu benötigen. Der Kurs findet durchgehend im Freien statt. Um die erforderliche Lernkurve besser zu erreichen, werden alle Abschnitte im 2-Mann-Trupp absolviert. Wer sich also anmelden möchte, arbeitet entweder mit einem ihm vorab unbekannten Teilnehmer oder bringt direkt einen Freund oder ein Familienmitglied mit. Wer den Kurs besteht, gehört zur Gemeinschaft und erhält regelmäßig kostenfrei Fachinformationen sowie Einladungen zu ergänzenden Weiterbildungsveranstaltungen.

Die Aufbauausbildung

In etwas mehr als 24 Stunden lernen die Teilnehmer, Katastrophensituationen zu analysieren und ein Lagezentrum aufzubauen. Diese Zentrale wird dann durch eigene Aufklärung mit Informationen gefüttert und alle arbeiten im Team an der Bewältigung der Lage. Alle Teilnehmer erlernen im Verlauf der Veranstaltung Schritt für Schritt den „universellen Führungsprozess“ anzuwenden. Hier lernt man nicht nur für den Katastrophenfall, sondern auch für die angenehmeren Lebensabschnitte. Dabei entwickelt sich eine noch stärkere, positive Gruppendynamik als im Grundlagenkurs.

Qualifikation

Die Zertifizierung zum Scout dauert etwa 36 Stunden und verlangt den Teilnehmern einiges ab. Die konkrete Ausgestaltung des Kurses wird vorab nicht bekannt gegeben und ist nur Absolventen bekannt. Soviel ist jedoch sicher: Es geht darum, alles anzuwenden, was vorher erlernt wurde und einen bestimmten Standard zu erreichen. Im Zentrum steht die dabei die Weiterbildung zur Führungspersönlichkeit. Wer diese Hürde nimmt, hat Zugang zum Ausbilderprogramm: Die besten Scouts können sich von Christian Väth zu Scout-Ausbildern weiterbilden lassen und bestimmte Formate selbst anbieten.

Voraussetzung zur Teilnahme an der Qualifikation ist die Teilnahme an einer Ausbildung zum Field Responder, dem Aufbaukurs zum Ersthelferkurs Range Responder. Die nächsten Termine für diese beiden TCCC-Kurse sind im April bzw. im Oktober.

Hier geht es zu den Terminen: www.lehrmanufaktur.com/termine

Bewerbungen für die Ausbildung zum Scout werden über info@lehrmanufaktur.com entgegengenommen. Wer sich einfach zu den Kursen anmeldet, ohne Christian Väth (im Bild) zu kennen, stellt sich auf eine kostenfreie Musterung ein. Nicht jeder kann Scout werden.