Die russischen Streitkräfte haben am 22. März keine größeren Vorstöße unternommen, die ukrainischen Streitkräfte allerdings nordwestlich von Kiew und um Mykolajiw lokale Gegenangriffe durchgeführt. Nach dem Scheitern der russischen Bodenoffensiven setzen die russischen Streitkräfte rund um Kiew und andere Großstädte zunehmend auf Langstreckenbombardements, doch ist es unwahrscheinlich, dass sie auf diese Weise Großstädte zur Kapitulation zwingen können. Die russischen Streitkräfte haben in den letzten 24 Stunden keine Offensivoperationen gegen die nordostukrainischen Städte Tschernihiw, Sumy oder Charkiw durchgeführt. Die russischen Streitkräfte haben den Kessel von Mariupol weiter verkleinert.

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Der ursprüngliche russische Feldzug zur Invasion und Eroberung der Ukraine geht zu Ende, ohne seine Ziele zu erreichen – er ist mit anderen Worten besiegt. In weiten Teilen des Kriegsschauplatzes ist eine Patt-Situation eingetreten. Aber der Krieg ist noch nicht vorbei und wird wahrscheinlich auch nicht bald enden.

Auch der Ausgang des Krieges ist noch nicht klar. Die Russen könnten immer noch gewinnen; die Ukrainer könnten gewinnen; der Krieg könnte sich ausweiten und andere Länder einbeziehen; oder er könnte zu einer größeren Version des Pattes im Osten der Ukraine werden, das von 2014 bis zum Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 anhielt.

Das Scheitern der ersten russischen Militäraktion stellt jedoch einen wichtigen Wendepunkt dar, der Auswirkungen auf die Entwicklung und Umsetzung der militärischen, wirtschaftlichen und politischen Strategien des Westens hat. Der Westen muss die Ukraine weiterhin mit den Waffen versorgen, die sie zum Kämpfen braucht, aber er muss nun auch seine Hilfe drastisch ausweiten, um die Ukraine auch unter den Bedingungen einer Pattsituation als Land am Leben zu erhalten. Mehr zur Analyse der Gesamtlage auf UNDERSTANDING WAR.

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