Der Westen hat Afghanistan nach 20 Jahren ziemlich schnell verlassen, zurückgeblieben ist aber einiges an militärische Ausrüstung. Größtenteils Schusswaffen plus Munition, aber auch Großgerät hat es nicht mehr aus dem Land am Hindukusch geschafft.

In einem Artikel des „Focus“ – Hier der Link – werden ein paar Zahlen genannt. Es wird auch behauptet, dass die Taliban jetzt besser ausgerüstet sind als das NATO Mitglied Estland. Das mag stimmen, aber Estland hat gerade mal 1,3 Millionen Einwohner und das mengenmäßig in Relation zu Afghanistan mit über 38 Millionen Einwohnern zu stellen, hinkt schon etwas.

Aber was die Taliban erbeutet haben bzw. übergeben bekommen haben, ist nichtsdestotrotz eindrucksvoll. Über eine Million Handfeuerwaffen und ein paar Millionen Schuss gehören dazu. Die Zahlen sind durchaus beeindruckend: Seit 2003 haben die USA an die afghanischen Streitkräfte 600.000 Infanteriewaffen, darunter M16 Sturmgewehre geliefert, dazu 162.000 Funkgeräte und 16.000 Nachtsichtgeräte. Letzteres bedeutet, dass die Taliban voll nachtkampffähig sind.

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Alle Hersteller und Epochen scheinen vertreten zu sein, was man so auf den Bildern sieht, die üblichen Kalaschnikow und PKM und RPG, aber natürlich auch ganz viele amerikanische Waffe: M16, M4, M249 … 

Hubschrauber gehören auch zur fetten Beute. Egal ob amerikanische Blackhawks oder russische Mil Mi-24, alles ist vorhanden. Die Frage ist natürlich, wie flugbereit das Ganze ist und wie das mit der Wartung und Instandhaltung aussehen wird (bei russischen Fabrikaten leichter als bei amerikanischen).

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In der Taliban Luftwaffe finden sich nun auch 68 leichte Kampfhubschrauber vom Typ MD 500 „Defender“, 19 brasilianische Bodenkampfflugzeuge vom Typ A-29 und vier schwere Transportflugzeuge der Baureihe C-130 „Hercules“. Manche sind angeblich auch in Nachbarländer nördlich entkommen, wohin sich Piloten und Luftfahrzeuge abgesetzt haben. Andere werden wohl kooperieren und im Land bleiben und einen neuen Job bei der Taliban Luftwaffe annehmen. Mehr zur neuen Taliban Luftwaffenkapazität auf Defense News.

Der Fuhrpark der Taliban wurde natürlich auch erweitert. Ein paar 100.000 Technicals wie Toyota Hilux und Ford Ranger dürfen natürlich in keinem Arsenal fehlen. Auch 8.500 Humwees und M1117 Schützenpanzer sind jetzt in der Obhut der Taliban.

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Nachdem sich die Armee so aufgelöst hat, werden es nicht nur einige verdeckte Taliban in die Reihen der neuen Herren schaffen, sondern die wollen sich eine intakte Armee, inklusive Ausbildungsleitung bei Heer und Polizei. Gut ausgebildete Leute, die disziplinierte Talibans werden können – die zahlen ja auch (was bei der Regierung, hört man, nicht immer so pünktlich war).

Was den USA wohl sehr weh tut ist, dass die Taliban auch ein paar „Scan Eagle“ Aufklärungsdrohnen erbeutet haben. Auch hier stellt sich wieder die Frage wie es mit der Instandhaltung aussieht. Man kann solche Dinger aber sicher auch an Länder verkaufen, die sich die Technologie anschauen wollen. Weitere Fotos vom Beutefeldzug könnt ihr unkommentiert HIER bei theinfidel.co bestaunen.

Aufschlussreich: Warum die afghanische Armee zerfallen ist – die ganze Geschichte in der „Washington Post“.