Als einer der Terroristen schießend durch die Innenstadt zieht, filmt ihn ein neugieriger Anrainer von seinem Haus aus. Und er weiß, was da vor ihm ist, jemand, der mit der Waffe durch die Gassen zieht, um Menschen zu ermorden. Und als Täter bereit später selbst zu sterben. „Schleich di, du Oaschloch“, ruft der Mann dem Terroristen auf Wienerisch zu (Hochdeutsch: „Hau ab, du Arschloch“.)

Wien – ein IS-Anschlag

Es ist ein wehrloser Schrei, aber ein ehrlicher. Vermutlich hat der Terrorist den Ruf auch verstanden. Es ist der 20jährige K.F., geboren in Wien Mödling, albanischer Hintergrund, islamistische Szene, einmal bereits wegen Terrorismusverdacht in Wien 2019 vor Gericht gestanden – aber als resozialisiert freigelassen. Er wollte sich dem IS in Syrien anschließen. Die Verhaftung in der Türkei hat ihm damals vielleicht das Leben gerettet, das er jetzt auf der Straße in der Wiener Innenstadt weggeworfen hat, nachdem er selbst zum Mörder wurde.

Das Oaschloch hat sein Bild vor dem Anschlag selbst gepostet.

Am 2. November 2020 hat das Arschloch zugeschlagen, nachdem es auf Telegram ein Bild von sich und seinen Waffen gepostet hat und die Bayah, den Gefolgschaftseid auf den Islamischen Staat abgelegt hat. Im Moment (Stand 15.00) ist die Bilanz von Wien ein toter Attentäter, nach weiteren Mittätern wird gefahndet (es ist unklar, ob es sie gibt). 14 jungen Islamisten aus dem Umfeld von K.F. sind nach 18 Hausdurchsuchungen verhaftet worden. Vier Tote und 22 Verletzte sind zu beklagen. Was ein paar Arschlöcher anrichten können …

Menschen, die anderen helfen

Was Wien auch ist: viele Einsatzkräfte, die im richtigen Moment so schnell wie möglich am Einsatzort waren um selbstlos Menschenleben zu retten. Dazu kommen Polizisten, die nicht einmal im Dienst waren, aber sofort zu Schutzweste und Waffe gegriffen haben, um in die Innenstadt zu Hilfe zu kommen. Und Menschen, die andere Menschen in ihre Wohnungen gelassen haben, damit sie sofort von der Straße kommen und nicht den Mördern begegnen können.

#fuckterrorism

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