Gesichtserkennung ist in aller Munde. Und das nicht nur weil sie von Sicherheitsbehörden verwendet werden kann, sondern auch bei Google oder Facebook zum Einsatz kommt. Spannend ist natürlich, dass der Bürger identifiziert werden soll egal wo er ist und wenn er nicht weiß, dass er abgescannt wird.

Die US-Regierung etwa arbeitet an einem System, das Personen aus einer großen Menschenmasse mithilfe von Gesichtserkennung identifizieren kann. Das Ziel ist, Menschen auch in weiterer Entfernung von etwa 100 Metern zu erkennen. Das „Biometric Optical Surveillance System“, kurz BOSS, wurde voriges Jahr bereits einem Test unterzogen.

BOSS basiert auf autonomen Kameras mit Infrarot- und Entfernungssensoren. Die Kameras nehmen Fotos aus verschiedenen Winkeln auf. Mittels Software werden sie zu 3D-Aufnahmen zusammengesetzt und mit Fotos aus Datenbanken verdächtiger Personen verglichen. Im Test sei das System auf eine Genauigkeit von 60 bis 70 Prozent über weitere Entfernung gekommen. Das sei für den Alltagseinsatz noch nicht gut genug. Wir haben aber wenig Zweifel, dass ähnliche Systeme bereits im Einsatz sind.

Im Kern werden dabei bestimmte Abstände im Gesicht vermessen und diese ergeben ein individuelles Bild. Wer sich davor schützen will, hat es, wenn er ein Mann ist, leichter. Die klassische Sonnenbrille verdirbt den Gesichtsvermessern die Messung schon ganz gut, weil sie über der Augenpartie liegt, die die wesentlichen Parameter für die Gesichtserkennung liefert. Noch besser werden die Werte, wenn Mann einen Vollbart und lange Haare trägt. Aber vielleicht schaut das schon wieder verdächtig aus …