Es gibt Messer, bei denen Rambo rot anlaufen würde. Das hier ist so eines. Dem Walther XTK X-Large Tactical Knife Tanto kann man nicht mal mehr nachsagen, dass es bei seinem Besitzer etwas kompensieren könnte: Auf den ersten Blick ist das Messer für die vielzitierte Zombieapokalypse gemacht – oder zur Abwehr von Dinosauriern, wie wir erfolgreich ausprobieren konnten.

Mein Gott, Walther! Fast 40 cm Arbeitsgerät kommen in der Verpackung daher. Der erste Eindruck ist schon gigantisch.

Das Tragesystem ist zweigeteilt: Mit Nylon und Riemen geht es an die Hüfte – naja, eher an den ganzen Oberschenkel – und dann kommt dazu eine Scheide aus Kunststoff. Das macht gut Sinn, das grobe Stück muss nicht umgeschnallt werden, sondern passt als Werkzeug eher an oder in den Rucksack. Da verhindert die Scheide schlimmeres.

Das Messer in seiner vollen Pracht. Alligator meets Punk, würden wir sagen. Das sind die nüchternen technischen Daten:

– Klingenform: Tanto
– Klingenstahl: 440C Edelstahl
– Griffmaterial: Kunststoff
– Klingenlänge: 210 mm
– Gesamtlänge: 372 mm
– Gewicht: 601 g

Das Griffstück ist von Walther, sieht man an der Beschriftung. Und die Griffstücke verbinden auch die ganze Messerlinie im Stil. Es liegt so weit gut in der Hand, hinten ist noch ein Glasbrecher dran. Aber sein wir ehrlich, Glas hatte bei dem Ding nie eine Chance.

Die Klinge ist an sich ein chinesisches Designmonstrum. Rambo plus Archaik, dazu ein grober Stahl, der ganz gut zu grober Arbeit passt. Man findet, wenn man sich umschaut, das selbe Messer allerdings auch mit anderen Griffstücken und sehr ähnlichen Formabwandlungen beim Chinesen.

Der Vergleich mit einem Taschenmesser in normalmenschlicher Größe – hier ein Pohl Force Bravo 1 Gen 1 – macht sicher: dieses Ding ist für andere Sachen gemacht. Schneiden, Schnipseln, Feinarbeit ist nicht. Und wer normal im Alltag damit rumläuft, hat mit Sicherheit einen zu kurzen. De facto ist dieses Messer zu groß für das Zivilleben, aber als Werkzeug kann es ganz praktisch sein.

Bei Pionieren früher gab es sogenannte „Faschinenmesser“ zum groben Behandeln von Stauden und Holz. Im Hauen und Hacken ist auch dieses Walther ob seines Gewichts großartig. Die Schneid hält es leidlich, aber das Ding ist kein Kunstwerk und man hat da auch keine Zurückhaltung beim Nachschärfen notwendig. Eine barbarische Gebrauchsklinge. Auf einen groben Keil kommt ein grober Klotz.

Für Schälarbeiten macht sich das Messer großartig. Rinde geht flächig ab. Die Beschreibung meint, dass eigentlich die runde Kerbe vor der Parierstange dafür da sei. Ach egal …

Die Säge vorne dagegen hat sich nicht einmal ansatzweise bewährt … Ritzeratze voller Tücke eine Lücke in die Brücke? Dann lieber die Masse wirken lassen und hauen.

FAZIT: Ja, mein Gott, Walther. Ein grobes Ding, das bei groben Arbeiten seinen Zweck erfüllen mag. Hau drauf, schab ab. Ansonsten kommt es bei uns in den Rucksack, weil sonst jeder denkt, wir haben einen Kurzen.

Das Walther XTK X-Large Tactical Knife Tanto gibt es beim ASMC um 79,99 Euro. 

WALTHER im Internet: www.carl-walther.de
Hackehackebeilchen, das braucht nur ein Weilchen …