96Fccg4Go6g

DEVGRU, SEALS und Co. machen es vor: Gibt’s nichts Passendes aus dem taktischen Gear Bereich, greift man auch gerne mal zu jagdlichen bzw. Outdoor-Artikeln. Neben Realtree Tarnung und Kleidung der zivilen Reihe von Patagonia sieht man oft auch andere Ausrüstung aus diesen Sektoren am Mann. Ein heißer Favorit hierzu könnte auch der APLS Commander X + Pack sein, den wir Euch heute vorstellen.

Packs mit externem Tragegestell sind eine feine Sache. Man kann – soweit der die Konstruktion so gedacht ist – den Pack vom Rahmen trennen und dann Ausrüstung oder Waffen dazwischen klemmen. Ein weiterer Vorteil ist der Transport von sperrigen Gegenständen wie Feuerholz, Kanister oder ähnliches. Hier lässt man dann einfach den Packsack im Camp und geht nur mit der Lastenkraxe los.

ALPS OUTDOORZ kommt aus dem Jagdsektor und bietet dementsprechend passende Produkte an. Die Rucksäcke der EXTREME Serie eignen sich, wie oben schon erwähnt, auch für den militärischen Sektor auf Grund ihrer äußerst robusten Bauweise, Farbe und Funktion.

Der Commander X Pack ist eigentlich ein Doppelprodukt: Man kann das Tragesystem als Lastenkraxe einzeln erwerben, ebenso den Packsack. In Kombination erhält man einen gut abgestimmten Rucksack, der für ein weites Spektrum an Einsatzszenarien genutzt werden kann.Fangen wir mit dem Packsack an. Dieser hat ein Volumen von 66 Litern. Das Leergewicht beträgt 1,8 Kilo, was bei dem verwendeten Material und eingebauten Features kein Wunder ist. Gefertigt ist der Rucksack aus 1680 D Ballistic Cordura und Robic™ Nylon Material, was ihn quasi unzerstörbar macht. Wir kennen 500D und 1000D aus dem militärischen Bereich, 1680D ist uns noch nicht untergekommen. Gefühlt ist das Material Nahe an 1000D, allerdings mit einer deutlich raueren Struktur – man kann also wirklich annehmen, dass hier keine Beanstandungen auftreten werden.

Die Ausstattung des Packsacks lässt keine Wünsche offen. An der Front des Rucksacks findet man zunächst eine kleine Stautasche die abgenommen werden kann. Befestigt ist sie mit Fastexverschlüssen.Sie hat eine elastische Ausentasche, die nach oben offen ist und mit einem Fastex Verschluss geschlossen wird. Durch das Material können hier auch voluminöse Gegenstände verstaut werden.Die Tasche selbst hat lässt sich mit zwei Reißverschlüssen öffnen und präsentiert ein geräumiges Hauptfach nebst Trinkblaseneinschub.Unter der Tasche sowie an den Seiten des Rucksacks verlaufen vertikale Schlaufen, die zur Befestigung weiterer Ausrüstung gedacht sind.

Unter der Tasche beginnt die Abteilung für das Schlafsackfach. Es lässt sich mit zwei Reißverschlüssen öffnen und bietet ordentlich Platz auch für größere Schlafsäcke.Wem das nicht reicht oder wer lieber „durchladen“ möchte, kann das tun, indem der Unterteiler am oberen Rand des Schlafsackfachs geöffnet wird.

Die Außenseite ziert der Firmenname „Alps OutdoorZ“ als Stick.Unter dem Schlafbereich fallen zwei Knöpfe auf, die von zwei männlichen Fastexverschlüssen flankiert werden.Die Knöpfe sind Magnethalter, die eine flache Tasche verschließen. Darin befindet sich der Gewehr- oder Bogenschuh. Zieht man diesen heraus, kann man darin den Schaft oder ein Ende des Bogens platzieren und festzurren.Jetzt kommt auch die zweite Funktion der aufgesetzten Fronttasche zum Einsatz: Diese wird einfach auf einer Seite aufgeklippt, das Gewehr dazwischen gesteckt und danach wieder befestigt. So ergibt sich eine Stabile Plattform für die Langwaffe, die dann auch schnell entnommen werden kann. Auf der Unterseite gibt es noch eine weitere kleine Tasche, die extrem gut versteckt ist.Sie befindet sich mittig zum Tragegestell hin und ist eigentlich nur durch das kleine „Rain Cover“ Label zu entdecken.Darin ist sich natürlich der Regenüberzug, der in dezentem Grau gehalten wurde. Das „X“ der Extreme Serie ist in roter Schrift mittig aufgedruckt. Befestigt wird es mit einem Gummiband, das oben mit einem Kordelstopper justiert werden kann. Der Überzug ist mit Fastexverschluss und Gurtband in der Tasche fixiert, kann also nicht ohne weiteres verloren gehen – kann aber bei Bedarf zum Trocknen abgenommen werden.Weiter geht es mit den Seiten des Packsacks. Auf der linken Seite findet man im oberen Bereich den H2O Port für den Trinkschlauch.Sonst ist die linke Seite clean, zwei Kompressionsriemen und beidseitig unten die obligatorische Wasserflaschentasche aus elastischem Material und Gummizug.

Anstatt eines weiteren Ports für den Trinkschlauch gibt es auf der rechten Seite ein vertikale Zippertasche, die mit weichem Fleece gepolstert ist. Diese eignet sich perfekt für Zielfernrohre oder Spektive.Trotz des kleinerem Reißverschlusszugangs ist die Tasche sehr geräumig und geht bis knapp über die Wasserflaschentasche.

Bevor wir uns das Hauptfach vornehmen, wird das Deckelfach in Angriff genommen. Es wird durch ein großes gesticktes „X“ und dem Wort „Extreme“ verziert und bietet in zwei separaten Fächern Platz für weitere Ausrüstung. Das von der Rückenseite bedienbare Fach ist relativ groß und besitzt keine weiteren Unterteilungen.Das obere Fach an der Frontseite ist eher für kleinere, bzw. flachere Gegenstände konzipiert. Die Innenseite besitzt einen offenen Einschub, der einen flachen Hüftgurt beinhaltet.Damit kann der Deckel dann auch als Hüfttasche getragen werden.

Zuletzt das Hauptfach. Es bietet den ausgewiesenen Platz minus ein paar Liter, die man für Deckel und Fronttasche abziehen muss, bleiben grob 55 Liter, schätzen wir. Ein Trinkblasenfach mit zwei Knebelhalterungen ist vorhanden und eine kleine Schlaufe mit einem D-Ring ebenfalls.Daran hängt eine integrierte Taschenlampe, die einem im Dunkeln das Suchen im Pack erleichtert. Sie leuchtet grün. Tolle Idee!

Der Packsack muss ja noch irgendwie an das Tragegestell, dem Commander X Frame, befestigt werden. Das übernehmen einmal die beiden erwähnten Kompressionsriemen auf beiden Seiten und zum anderem, ein stabiler Reißverschluss auf beiden Seiten. Man kann aber auch nur die Kompressionsriemen benutzen – z.B., wenn man Ladung zwischen Frame und Pack platziert. Aber auch bei geschlossenem Reißverschluss ist der Raum dazwischen nicht nutzlos: Im Video zeigen wir die Platzierung einer Langwaffe dazwischen, mit geschlossenem Reißverschluss.

Das Commander X Frame ist eine äußerst durchdachte und wertige Konstruktion. Angefangen mit dem Staubereich hat man hier bereits eine Ladeschlinge, die bei Mystery Ranch oder Kifaru noch separat dazu gekauft werden muss. Diese hier ist allerdings fest verbaut und kann nicht abgenommen werden. Macht aber nichts, so vergisst man sie wenigstens nicht. Seitlich finden sich noch zwei Flügel, die die Ladung umschließen wenn man alle Fastex Verschlüsse ordnungsgemäß befestigt hat.

Das Tragegestell wiegt knappe 3 Kilo.Klappt man die Flügel aus, findet man mittig eine weitere Einschubtasche und rechts eine kleine Flaschentasche.Zum Test haben wir das Frame mit einem Wasserkanister beladen, der dann durch die Ladeschlinge und die Seitenflügel fixiert wird.Die Befestigung funktioniert gut und das Frame lässt sich so auch ermüdungsfrei tragen.

Als zusätzliche Option kann auch die aufgesetzte Tasche des Packsacks mit dem Frame genutzt werden. Damit hat man einen leichten Tagesrucksack, der bei der Jagd dann blitzschnell zum Lastentransport verwendet werden kann. Das wird im Video von ALPS OUTDOORZ am Ende recht gut gezeigt:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Kraxe kann natürlich neben sperriger Ladung oder erlegtem Wild auch noch den Pack aufnehmen. Dazu wird die Zwischenladung am Rahmen fixiert und der Pack dann mit Fastexverschlüssen darüber geklippt.

Durch die Top-Kompressionsgurte und die Gurte, die von unten an den Fastexverschlüssen am Packsack befestigt werden, ergibt sich auch hier wieder eine stabile Konstruktion, die sich gut tragen lässt.Zur Lastenkontrolle an den Schultern sind Riemen mit dem Rahmen verbunden, die dann je nach Geschmack den Rahmen zum oder vom Körper weg bewegen können.Rückseite, Schultergurte und Beckengurt sind mit einem weichem Gummimaterial gepolstert, dass sich zwar sehr gut trägt, aber in Sachen Belüftung ein wenig schwächelt. Es gibt zwar im oberen Bereich einen flachen Luftkanal, der tut aber seinen Dienst eher schlecht als recht – als schwitzen tut man – trotz des einmaligem Komforts beim Tragen.Verstellt werden kann die Rückenlänge von 43cm – 53cm mit Hilfe eines „Velcro Busters“ – also einer Trennplatte (ähnlich Mystery Ranch), die den Klett unter den Polstern löst und somit die Höhe verstellen lässt. Das ist aber noch nicht alles, bei hohem Gewicht vertraut Alps OutdoorZ nicht nur einer Klettlage, sondern die Schultergurte werden zusätzlich durch Spanngurte gehalten, die Hüftpad dann entsprechend angezogen oder gelockert werden können wenn der Velcro Buster aktiv ist.Der Beckengurt lässt sich auch noch mal feinjustieren und hat auf jede Seite eine aufgesetzte Kleinteiltasche.Diese werden mit einem Reißverschluss bedient, der eine große gummierte Öse zum Öffnen hat. Diese Ösen findet man übrigens fast überall am Pack.Verschlossen wird der Hüftgurt mit einem großen Fastexverschluss, Zug nach hinten. Überschüssiges Gurtmaterial wird dann unter den Kleinteiltaschen verstaut.Die Schultergurte sind ebenfalls bequem zu tragen, haben einen verstellbaren Brustgurt und Schlaufen für Trinkschläuche. Schnellabwurf via Fastexverschlüsse ist hier nicht vorhanden.Wie schon erwähnt trägt sich der Alps Commander X + Pack sehr gut – sowohl als Lastenkraxe als auch in normaler Rucksackkonfiguration. Das Eigengewicht von 4,8 Kilo (Kraxe und Pack) ist nicht gerade gering – jedoch finden wir es angemessen, betrachtet man die Features und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten sowohl als Pack als auch als Lastenträger. Im Vergleich zu z.B. Mystery Ranch oder Eberlestock fällt der Rucksack dann auch eher leicht aus – außerdem ist das Tragegestell „nicht militärisch“ über den Nacken reichend und somit ist die Ladungsverteilung sowie Lastenkontrolle besser zu managen.

FAZIT: Der Alps Commander X + Pack ist ein außergewöhnlich guter Jagdrucksack, der auch für militärische Zwecke oder als ganz normaler Outdoor Rucksack verwendet werden kann, wenn man wirklich mal eher autark unterwegs ist und sich sein Holz, Wasser und Essen selbst herantragen muss. Das Tragesystem ist ausgereift und für höhere Lasten konzipiert, einzig die Belüftung hätte man etwas besser konstruieren können. Besonders gut gefällt uns die schnelle Lösung des Rucksacks vom Tragegestell und die integrierte Lastenschlinge – ein Rucksack für alles eben.

Erhältlich ist der Commander X + Pack sowie einige andere ausgewählte Packs von Alps OutdoorZ im Spezial-Depot – Farbe: Coyote Brown, Preis 489€ Komplett, Das Commander X Frame gibt es für 295€, ebenso ist eine Leichtversion der Kraxe für 159€ erhältlich. Schaut einfach bei Uli Dehler vorbei – im Laden werdet Ihr gut beraten!

Das Spezial Depot ist übrigens die einzige deutsche Bezugsquelle (neben der Amazon Apotheke…) die wir finden konnten – Danke noch mal dafür, diese Marke ist eine Bereicherung für den europäischen Markt.