Wenn etwas passiert, passiert es oft auf kürzeste Distanzen und im unmittelbaren Nahbereich. Eine besondere Herausforderung für Personenschützer, die mit ihrem eigenen Körper die Sicherheit der Schutzperson garantieren. Sicherheit im Nahbereich ist ein besonderer Schwerpunkt bei der Personschenschutzkonferenz PROTECT AND PREVENT 2017. Wir haben mit Veranstalter Ulf Wanderer über sein Thema gesprochen.

SPARTANAT: Was ist dein geplantes Thema für die PROTECT AND PREVENT Konferenz?

Ulf Wanderer: Lass mich bitte zuerst einzwei Wörter zu unserer PROTECT AND PREVENT Veranstaltung sagen: unser Event ist inzwischen die größte österreichische, private Sicherheitskonferenz. Wobei so ganz „privat“ sind wir ja nun doch nicht, da ein Großteil unserer Teilnehmer und Referenten aus diversen Behörden der D-A-CH Region kommen. Unsere Zielrichtung kann man mit den drei Worten „Training, Wissensvermittlung und Netzwerken“ zusammenfassen.

Dieses Konzept durchzieht auch mein Thema. „Nahkampf mit der Kurzwaffe“ war ja das propagierte Thema. Aber Aufgrund des tödlichen Vorfalls in München – HIER ein aktueller Artikel dazu –  habe ich meinen Unterricht der aktuellen Lage angepasst – und nun wird einer der Unterrichtsschwerpunkte der „Nahkampf um die Waffe“ sein.SPARTANAT: Wie kommst du dazu und was glaubst du, habe wir davon bzw. was willst du damit vermitteln?

Ulf Wanderer: Zum Thema „Sicherheit im Nahbereich“ und da speziell zu dem physischen Abläufen kam ich zum einen durch meine sportlichen Aktivitäten; zum anderen interessiert mich die Thematik, was man als Mann – der nicht ganz oben in der physischen Nahrungskette steht – macht, um einen Kampf für sich zu entscheiden schon immer. Hinzu kamen dann ein paar berufliche Möglichkeiten und schon war ich in diesem Thema gefangen.

Ich möchte Personenschützern und Sicherheitsmitarbeitern zusätzliche Tools in die Hand geben, mit denen sie ihr Training besser gestalten können, um so ihren Auftrag effizient zu erfüllen.

„Es ist sinnlos Techniken zu trainieren, die im Ernstfall nicht funktionieren.“

Wobei ich unter „Tools“ auch theoretisches Wissen verstehe, um eine Veränderung eingefahrenen Sichtweisen zu erreichen. So denke ich zum Beispiel, dass es komplett sinnlos ist, Szenarien zu trainieren, die (so) nie passieren. Ebenso sinnlos wie Techniken zu trainieren, die im Ernstfall nicht funktionieren. Es ist einfach Zeitverschwendung …

Man kann es auch so sagen: wir müssen doch ständig so viel lernen, uns weiterbilden, noch mehr arbeiten und haben bekanntermaßen wenig Freizeit. Da ist es doch schlichtweg nicht klug, Sachen zu lernen, die man letztendlich nicht benötigt. Ich möchte meinen Teilnehmern Inspiration sein, damit sie selbst Mittel und Wege finden, um ihren Auftrag unter allen Umständen zu erfüllen.

SPARTANAT: Deine eigenen Themen, die du gerne transportieren möchtest?

Ulf Wanderer: Eigentlich sind die Deckungsgleich mit meinen Unterrichtsthemen. Wichtig ist mir persönlich, dass meine Schüler jene Mechanismen verstehen, die hinter einem physischen Konflikt ablaufen. Was ist wirklich wichtig? Was kann tatsächlich passieren? Vor allen Dingen; was will man – mit der physischen Interaktion – erreichen? Diese und andere Fragen werde ich beantworten, um den Teilnehmern neue Lernerfahrungen zum Thema „Sicherheit im Nahbereich“ zu liefern.
SPARTANAT:  Womit beschäftigst du dich derzeit?

Ulf Wanderer: Mit arbeiten, ich lebe für meinen Beruf, will nichts anderes machen und deshalb ordnet sich alles andere diesem Weg unter.

SPARTANAT: Was ist das Wichtigste, was du in deinem Arbeitsleben (über dich) gelernt hast?

Ulf Wanderer: Dass ich Probleme in Ruhe abarbeiten kann.

ULF WANDERER ist aktiver Bodyguard, CQC Ausbilder, SV Spezialist, Mitglied eines kleinen dynamischen Teams, das auf weltweite Sicherheitsdienstleistungen spezialisiert ist.
ULF WANDERER im Internet: www.ulf-wanderer.at
PROTECT AND PREVENT im Internet: www.protect-and-prevent.at/