Wenn zwei Seiten sich streiten, ist es immer gut, wenn man miteinander redet. Wenn schon nicht mit dem Gegner, dann auf jeden Fall aber untereinander. Denn es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man den Konflikt gewinnt, ungemein. Was für Männer im Feld das „kleine Kampfgespräch“ auf Rufweite ist, wird auf höherer Ebene schnell zu vielen Informationen, Daten und Fakten, die ausgetauscht werden müssen. Modernste Technik erleichtert das ungemein: Gemeinsam mit der FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH und weiteren Partnern aus Industrie und Forschung stellt die griffity defense GmbH auf der diesjährigen AFCEA – Hier der LINK – Fachveranstaltung Beiträge zur „Missionsausrüstung der Zukunft für Fahrzeuge spezialisierter Einsatzkräfte“ und „Vernetzung von Einsatzkräften“ vor.Die Missionsausrüstung für Fahrzeuge wird exemplarisch an einem Rüstsatzmodul für Führungsfahrzeuge gezeigt. Die Basis bildet das modulare Rüstsatzsystem der FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH. Es ist als mobiler Gefechtsstand (Maßstab 1:1) mit Arbeitsplätzen für die Grundfunktionen Aufklärung (S2), Einsatzführung (S3), Logistik (S4) und Kommunikation (S6) ausgerüstet und fungiert als Kommunikations-knoten zwischen der Einsatzleitung und Einsatzkräften, sowie weiterer Beteiligter. Schwerpunkte bilden die Planung und Lagevisualisierung im militärischen oder polizeilichen Einsatz, sowie die Kommunikation und die autarke Energieversorgung.

Exemplarisch sind die Arbeitsplätze wie folgt bestückt:

Einsatzführung S3

Digitale Lageplanung, -führung und -nachbereitung anhand der digitalen Lagevisualisierung des Fraunhofer IOSB. Das System bietet eine automatische Fusion, Aufbereitung und Visualisierung von Geodaten und die Einbindung weiterer, für Planung und Einsatz, wichtiger Informationen wie beispielsweise Sensordaten von boden- und/oder luftgestützten Aufklärungssystemen. Mittels Touchscreen und/oder Gesten kann sich der Nutzer intuitiv die hinterlegten Informationen strukturiert oder rollenbasiert visualisieren lassen und interagieren (siehe auch S4 Arbeitsplatz).Die Lagevisualisierung ist skalierbar, d.h. für die Darstellung auf verschiedenen Medien, vom Smartphone (für die Einsatzkraft vor Ort) bis hin zur Lagewand (in der Führungszentrale), optimiert und erleichtert so das Arbeiten im Team.

Zur Speicherung der Kartendaten und -Symbolbibliotheken, sowie der Auswertungen und Berichte aus dem S2-Bereich wird der NanoPAK i7 von Themis eingesetzt. Deren Rechner und Switche eignen sich aufgrund ihrer Kompaktheit für Fälle, wo Raum, Gewicht, Leistung und Kosten eine besondere Rolle spielen.

Aufklärung S2

Die S2-Funktionalität wird anhand von 2 Beispielen dargestellt:

  • Interaktiver Abruf von Überflugdaten eines Weitbereichssensors
  • Generierung und Darstellung von Ergebnissen aus dem Funkaufklärungs-system CRS-8000 von Saab Medav Technologies

Das CRS-8000 ist ein modulares und skalierbares System zur Funkerfassung und Peilung für diverse Plattformen und Applikationen. Die Überwachungs- und Beobachtungsergebnisse werden dem Operator angezeigt, ebenso die Alarmmeldungen, die durch das System ausgelöst werden.

Logistik S4

Dieser Arbeitsplatz enthält die rollenbasierte Darstellung „Logistik“ der Lagevisualisierung (siehe auch Einsatzführung S3). Hier laufen die entsprechenden logistikrelevanten Informationen zusammen, werden bearbeitet und der Führung zur weiteren Lagebeurteilung und Entscheidung bereitgestellt. Von diesem Platz aus wird der Einsatz logistischer Kräfte und weiterer Unterstützungseinheiten (z.B. Sanität) geplant und geleitet.Um eine zeitnahe Übersicht über Position und Status/Zustand der an einem Einsatz beteiligten Fahrzeugen/Containern zu erhalten, kann ein erweitertes Trackingsystem, wie SCC Titan herangezogen werden, das neben klassischem Blue-Force Tracking von Personen, auch Informationen über Zustände von Assets liefern kann.Eine logistische Herausforderung stellt, besonders bei mobilen Einsätzen und in entlegenen Gebieten, die Stromversorgung dar. In unserem Rüstsatzmodell wird über das bordeigene Energienetz, Strom aus Brennstoffzellen von SFC Energy AG zum Betreiben von Geräten und dem Nachladen von Batterien bereitgestellt. Diese Art der Stromversorgung ist nahezu geräuschlos und kommt dadurch insbesondere im stehenden Einsatz zum Tragen (verdeckte Einsätze).

Kommunikation S6

Taktische Kommunikation erfordert, sowohl für Sprache als auch die Übertragung von Daten, robuste Vernetzung, nahtlose Skalierbarkeit und Netzwerk-Agilität in hochdynamischen Umgebungen.

Das hier konzipierte Kommunikations-Subsystem trägt dieser Tatsache Rechnung, indem es verschiedene Kommunikationsmittel/-technologien anbietet und dazwischen Übergänge schafft. Einsatzkräfte können somit, unter Berücksichtigung der Grenzen der einzelnen Technologien, über Netze hinweg miteinander kommunizieren.Die Gateway-Funktion wird durch das Tacticall ICS (Integrated Communication System) System von Saab International geschaffen. Es ist ein modular aufgebautes System, dass die nahtlose Integration verschiedener Arbeitsplätze und Kommunikationstechnologien ermöglicht, unabhängig davon ob es sich um Legacy- oder neu einzuführende Geräte handelt. Die intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche garantiert einen zuverlässigen Betrieb in jedem operativen Setup.

Präsentiert werden folgende Übertragungssysteme:

UHF-Kommunikation: mobiles Ad-hoc-Mesh-Netzwerk von TrellisWare; konzipiert für die simultane Übertragung von Sprache und Daten in hochdynamischen Umgebungen, auch in unterirdischen Tunneln, an Bord von Schiffen und in Gebäuden; bis zu über 200 Funkgeräten in einem RF-Kanal möglich; 8Mbps IP Durchsatz/Kanal; bis zu 8 Hops; Reichweite per Hop bis zu 40km demonstriert; gezeigt wird das TW-130 WildCat II (Fahrzeugvariante aus der TSM-Funkgerätefamilie von TrellisWare)Mobiles LTE: mit RIDUX/MUP von blackned GmbH, einem mobilen software-basierten LTE Kommunikationssystem steht nun auch der Bundeswehr und der Polizei ein zuverlässiges, dediziertes, abhörsicheres Netz mit hoher Übertragungsrate für Sprache und Daten zwischen Befehlsstellen, Fahrzeugen und abgesessenen Einsatzkräften zur Verfügung. Gezeigt wird eine Fahrzeugvariante, das sog. Car Integration Kit und das Tacticall Smartphone TS 1, das Walkie-Talkie und Smartphone zugleich ist.Das System HiMoNN (Highly Mobile Network Node) der VITES GmbH ist ein zuverlässiges, robustes Ad-Hoc-Netzwerk, wie es in militärischen und polizeilichen Anwendungen, wie z.B. für die schnelle Vernetzung von Feldlagern, die Anbindung von Checkpoints, die Kommunikation im Konvoi oder bei Großereignissen zum Einsatz kommt. Mit HiMoNN lässt sich schnell und ohne weitere Infrastruktur ein mobiles, breitbandiges und sicheres Kommunikationsnetz am Einsatzort zwischen Einsatzfahrzeugen und ggf. im Gelände verteilten Knoten aufbauen. Die Übertragung von Echtzeit Lagebildern an entfernte Leitstellen ist problemlos per Anbindung an öffentliche oder mobile LTE-Netze oder auch per SatCom möglich.Satcom-On-The-Move: L3-Technologies bringt mit seinen SatCom-Systemen Full-Mesh und SatCom-On-The-Move Fähigkeiten in die taktische Ebene, die flachen Phased Array Antennen der VITES GmbH bieten die dynamische Ausrichtung auf den jeweiligen Satelliten auch während der Bewegung des Fahrzeugs.

FAZIT: Ein prächtiges Beispiel für die integration bestehender Syteme in ein neues Modul, das kostenbewusst und hocheffezient in den Einsatz kommen kann.

DIE AFCEA 2017 im Internet: www.afcea.de

griffity defense GmbH

bietet allumfassende Beratungs- und Unterstützungsleistungen an der Schnittstelle zwischen Technologie und Anwendung für die Märkte Verteidigung und Innere Sicherheit. Zu unseren Kunden zählen internationale Konzerne ebenso wie Unternehmen des Mittelstands, Forschungsinstitute und Öffentliche Auftraggeber.

Zu dem Leistungsspektrum gehören u.a. die Analyse und Entwicklung von Szenaren und die Erarbeitung realisierungsfähiger Konzepte mittels industrieller Partner.

Für weitere Informationen:

Renate Richter
griffity defense GmbH
Tel.: +49 179 595 40 80
renate.richter@griffity.de

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Die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH

ist ein mittelständisches Unternehmen, das seit über 50 Jahren im Bereich der Wehrtechnik tätig ist. Zunächst Partner der Bundeswehr für die Instandsetzung von Kettenfahrzeugen, ist das Unternehmen heute mit weit über 600 Mitarbeitern weltweit tätig. Neben der Instandsetzung gehören zunehmend die Umrüstung und Optimierung sowie Entwicklung und Herstellung von gepanzerten Ketten- und Radfahrzeugen zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. Als Systemhaus bietet die FFG Komplettlösungen aus einer Hand an, die speziell auf den Kundenwunsch zugeschnitten sind.

Für weitere Informationen:

Kay Dittloff
FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH
Tel.: +49 461 4812-363
kay.dittloff@ffg-flensburg.de

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