Früchte sind normalerweise nicht so unser Thema, Kanonen schon eher. Wenn beides zusammen sich zu einem Kunstprojekt vereint, weil diese Waffe am kalten Polar abgefeuert werden soll, ist das allerdings (fast) schon ein Pflichthema. Leider ist uns die Berliner Polizei zuvor gekommen. Von ihr stammt dieser amüsante Artikel:

So skurril die nachfolgende Sache auch ist, es ist uns ausgesprochen wichtig die Gefährlichkeit und Leichtsinnigkeit dieses Falles hervorzuheben.

Der Fall steckt dem Hundebesitzer, der uns vorletzte Woche dringend auf seiner Gassi-Runde zu einem Industriegelände in die Bessemerstr. in Schöneberg alarmierte, garantiert noch ganz schön in den Knochen.

Nach unseren bisherigen Erkenntnissen ging der 38jährige Mann am 1. März mit seinem Hund gegen 20.30 Uhr über die Wiese des Hofgeländes, als es plötzlich laut knallte und einige Meter vor ihm ein kugelförmiges Geschoss – eine Kokosnuss wie sich herausstellte – vor ihm vorbeiflog und in eine Laterne einschlug.
Er bemerkte eine Gruppe von ca. 10 Studentinnen und Studenten, an einer Art Kanone.Unser Team vom Abschnitt 44 staunte nicht schlecht. Ihnen bot sich der Anblick einer Kokosnuss-Kanone aus Metall. Die ca. 5 m lange und 2 m hohe, selbstgebaute Kanone ist in der Lage Gegenstände mit starker Druckluft zu verschießen. Eine spezielle Konstruktion mit einem Druckluftbehälter samt Manometer sorgt dabei für die benötigte Energie. Der mit Pappmaché ummantelte Metalllauf soll aussehen wie der Stamm einer Kokospalme.

Ein 23-jähriger Künstler zeigte sich bei unseren Kollegen verantwortlich für die Konstruktion, die er gemeinsam mit anderen Studierenden gebaut haben will. Da das Gerät tags darauf zu einem Kunstprojekt in die Antarktis verschifft werden sollte, sei es nochmal auf dem Hof des Geländes ausprobiert worden. An eine Absperrung oder sonstige Sicherheitsvorkehrungen hatte man jedoch leider nicht gedacht.

Unser Team beschlagnahmte die Kanone, ließ sie durch unsere Technische Einsatzeinheit abtransportieren und leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.

In dem Kokosnusskanonen-Projekt steckt gewiss viel Kreativität – aber es fehlte nicht viel und der Hundehalter wäre an diesem Abend nicht nur mit dem Schrecken davongekommen.