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Wie transportiert man am besten eine Langwaffe nebst Ausrüstung? Die einen schwören auf Taschen, nach Möglichkeit noch mit Rucksackträgern, die anderen auf Hardcases. Ein Hardcase lässt sich zwar schlechter tragen, bietet aber den besten Schutz. Aber warum tragen, wenn man den Koffer auch rollen kann? Wir haben ihn im November bereits kurz vorgestellt – jetzt der Tiefentest des Nuprol Large Trolley Hardcases.

Nuprol ist bekannt für Airsoftprodukte aller Art: Neben den Sportgeräten selbst findet man einen Haufen Zubehör- oder Austauschteile, Brillen, Gas, Kugeln und Koffer. Genau diese Koffer interessieren uns – der Hardcase Bereich wird eigentlich von Peli Cases und Explorer Cases dominiert, da diese in allen Lebenslagen den besten Schutz für den Inhalt bieten: Staubdicht, wasserdicht, luftdicht, säurebeständig und widerstandsfähig bei hohen und niedrigen Temperaturen – damit werben die Hersteller. Alles schlagkräftige Argumente, allerdings auch für einen ordentlichen Preis: ab 250€ ohne Schaumstoffeinlagen ist man dabei. Jetzt benötigt aber nicht jeder den ABSOLUTEN Schutz und gibt sich auch mit etwas weniger zufrieden.

Hier kommt das Nuprol Large Trolley Hardcase ins Spiel. Für den Airsoftsport gedacht, sind die Ansprüche etwas geringer gehalten, dafür ist der Preis auch deutlich niedriger. Aber wie steht’s mit der Leistung?

Zuerst aber die Fakten von der Herstellerseite:

  • Fomstabiles Hardcase
  • Außenmaße: 103cm x 33cm x 15cm
  • Innenmaße: 98cm x 29cm x 12,5cm
  • Vier Verschlüsse
  • Entlüftungsventil
  • Zwei Ösen zum Anbringen von Schlössern
  • Zwei Plastikrollen
  • Zuggriff
  • Tragegriff
  • 2,5 KG Gewicht
  • IP67 Zertifizierung
  • Schaumstoffeinlage mit Noppenprofil

Soweit so gut, allerdings wiegt der Koffer gut das doppelte, er bringt 5,9 Kilogramm mit Schaumstoff und glatte 5 Kilo ohne auf die Waage.

Was ist mit den restlichen Fakten?Formstabiles Gehäuse

Falltests (leer) aus dem zweiten Stock, ca. 90 Kilo Belastung und rabiates Herumwerfen kann dem Nuprol nichts anhaben. Alles in allem macht das Case einen sehr stabilen Eindruck. Der Deckel ist mit Metallstiften befestigt und lässt sich abnehmen, falls Dreck in den Scharnieren sitzt.Verschlüsse

Die Verschlüsse sind robust gefertigt und werden ebenfalls von Metallstiften gehalten. Sie lassen sich sehr gut bedienen – im Normalbetrieb kein Problem, bei den Tests ist aufgefallen, dass sich diese selbstständig öffnen, wenn der Koffer mit der Oberseite nach unten aufkommt (harter Aufprall).Entlüftungsventil

Das Ventil arbeitet wie es soll: bei Druck auf das Gehäuse entweicht Luft nach außen, aber gelangt nicht nach innen.Ösen für Schlösser

Die Ösen sind groß genug, dass auch stabilerer Schlösser angebracht werden können.Rollen

Die Rollen sind kugelgelagert und funktionieren einwandfrei auf Beton, Kies und im Gras. Selbst mit etwas Matsch im Getriebe laufen sie noch gut.Griffe

Beide Griffe lassen sich anklappen, wenn sie nicht benötigt werden. Die Metallstifte des Deckels wurden auch hier verwendet, um Sandkörner etc. entfernen zu können. Die Griffe sind groß genug, um bequem in der Hand (mit und ohne Handschuhe) zu liegen.

IP67 Zertifizierung

Diese Zertifizierung bedeutet normalerweise Staubschutz und Nässeschutz bei kurzzeitigem Untertauchen. Die Formulierung des kurzzeitigen Untertauchens wird von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich gehandhabt. Die einen sagen eine halbe Stunde bei einem Meter Wassertiefe, die anderen nennen einen erweiterten Spritzwasserschutz.Fakt ist, der Nuprol Koffer ist definitiv staubdicht, aber nicht 100% wasserdicht. Getestet wurde mit Mehl und einem Gebläse direkt auf die Kante. Das Mehl und auch Sand und Dreck gelangten nicht in das Innere des Koffers. Mit Wasser verhielt es sich leider nicht so gut. Spritzwasser ist kein Problem, aber sobald der Koffer einen Moment untergetaucht wird dringt Wasser ein. Dies passiert immer nur am oberen und unteren Ende und ist bei den Tauchtests im Video auch gut durch die Wasserblasen zu sehen.Deckel und Bodenteil sind durch eine Dichtung geschützt, diese wird wahrscheinlich bei Verformung des Koffers auseinander gedrückt und lässt Wasser eindringen.Alles in allem ist es nur sehr wenig Wasser und wird im Zweifelsfall vom Schaumstoff aufgenommen. Nicht schön, aber diejenigen, die mit so einem Case tauchen gehen, werden sich wahrscheinlich sowieso für den Marktführer entscheiden. Einen ordentlichen Regen wird der Nuprol aber aushalten und da er schwimmt, stehen die Chancen auch im Wasser nicht so schlecht, solange er nicht heruntergedrückt bzw. verformt wird.

Schaumstoff

Beim Schaumstoff gibt es keine Beanstandungen, er verformt sich nicht so schnell und ist dick genug, um Ausrüstung und Waffe auch bei härteren Stößen einigermaßen an Ort und Stelle zu halten.

Bei unseren Tests haben wir den Koffer nicht geschont und mehrmals aus dem Fenster geworfen, zuerst in der Badewanne versenkt, anschließend im Bach mehrfach versenkt, mit Füßen getreten und eine Mehllackierung hat er auch bekommenen. Dazu kommt noch die reguläre Nutzung auf dem Weg von zu Hause zum Schießstand, wo etliche Meter mit den Rollen zurückgelegt wurden. Bisher hat uns der Koffer noch nicht im Stich gelassen.

FAZIT: Im Vergleich zu anderen Koffern aus dem Airsoftbereich oder preislich ähnlich angesiedelten Cases macht der Nuprol einen sehr guten Eindruck und bietet einiges fürs Geld. Stabile Verschlüsse, alle beweglichen Teile mit Metallstiften verbunden, staubdicht, abschließbar und sogar noch Rollen dran – was will man mehr? Nun, wenn man IP67 angibt, sollte das auch so ein, Was dem Koffer dazu auf jeden Fall helfen könnte, wären zwei weitere Verschlüsse an Kopf und Fuss. Das würde die Dichtung besser anpressen und damit den Koffer höchstwahrscheinlich dichtmachen.

Neben Schwarz gibt es das Nuprol Trolley Hardcase auch noch in Olivgrün und Sandfarben zur Auswahl. Preislich liegt der Nuprol bei 89,95€ und ist bei www.sniper-as.de in allen Farben erhältlich und verfügbar.Der Nuprol mit seiner natürlichen Füllung.