„Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr brav seid, gibt es zu Weihnachten eine ganze Jacke!“ – Und wenn wir die gar nicht wollen? Dann seht ihr die Alternative dazu im Bild, denn der gute Mann hat den Ripperkon Wolf Bolero an, weswegen der angelegte Plattenträger so schön zu sehen ist. Diese Bloßlegung ist auch der Sinn und Zweck der Jacke, die es bei HCS Soldatenausrüstung gibt. Hauptvorteil ist, dass der Träger sein verschwitztes Shirt wechseln oder andere Oberteile darunter tragen kann. Es ist sozusagen ein Teil-Combat-Shirt, das man von T-Shirt bis Fleece-Jacke findig kombinieren kann.

SONY DSCHier nochmals die Gesamtansicht (und die Bitte um Verzeihung für den flachen Weihnachtsscherz am Anfang des Artikels: Ehrlich, die Jacke und vielleicht einen S&S Precision Plate Frame zum Bolero dazu gibt es nicht, wenn man auf das Christkind vertraut, sondern nur wenn mann sich beides selbst schenkt. Die Red.). Der Name Bolero jedenfalls bezieht sich auf die gleichnamigen Damenjäckchen, die jedem Mann ein leichtes Lächeln entlocken und den Scherz: „Na, ist dir wohl beim Waschen eingegangen.“ Ripperkons Jacke hier ist nicht eingegangen, sondern sinnvollerweise so geschnitten. Wir haben hier eine Trageweise gewählt, die nicht ganz im Sinne des Erfinders ist, nämlich über der Rüstung. Der Plate Carrier liegt auch dabei frei, die Magazine sind jederzeit greifbar, auch ein Admin Panel auf der Brust wäre möglich. Und Taschen am Rücken wären genauso gut verfügbar. Der Oberkörper ist aber bedeckt und zusätzlich geschützt. Im Gegensatz zum femininen Bolero könnte man bei dieser maskulinen Edition also sogar sagen: es macht Sinn.

SONY DSCAlso legen wir den Ripperkon Bolero an und gönnen wir uns  Detailansichten: Der Erstkontakt ist der Ärmel, denn über den steigt der Träger ein. Er ist relativ weit gehalten. Beim T-Shirt nicht so wichtig, wenn man aber ein Combat-Shirt, eine Fleece- oder Softshell-Jacke drunter hat, schon.

Ripperkon Wolf Bolero_7Die Ärmel sind an den Ellebogen verstärkt (li.). Auf den Oberarmen sind klassisch Taschen aufgesetzt, die einen verdeckten Zip haben, über die sie gut eingreifbar sind (re. o.). Eine große Klettfläche nimmt die benötigten Patches auf, ein kleiner Streifen Klett darunter kann auch einen Namensstreifen oder die Blutgruppe tragen. Der Ärmelanfang wird mit einem Riegel verklettet (re. u.) und kann weit gelassen oder ganz eng verschlossen werden.

SONY DSCWenn ihr beide Ärmel an habt, lohnt es sich sie vorne in der Mitte zu verbinden, also im Klartext, die Jacke zu schließen: ein leicht ausgeführter Reißverschluss ist da, der dann mit Flappe und Velcro verdeckt wird, wenn sein Job erledigt ist.

Ripperkon Wolf Bolero_4So schaut das aus, wenn der Träger schließt und dicht macht. Der Kragen ist geräumig gehalten und geht gut bis an das Kinn (re.). Hier ist der Zip am Anschlag. An der Rückseite (li.) befindet sich eine Schnur mit Schließe, mit der die Oberkante das Kragens enger gezogen werden kann. Sehr gut, denn so kann der Besitzer oben schön zu machen, womit der Hals gegen Wind und Wetter geschützt ist.

SONY DSCOb ihr ein Deo verwendet oder nicht, ist uns grundsätzlich egal. Die Konstruktion verwendet in den Achseln jedenfalls belüftenden Mesh, damit der Träger nicht ins Schwitzen kommt. Hier sieht man auch gut den elastischen Abschluss des Boleros, der die Jacke rundherum fest an den Oberkörper zieht.

SONY DSCFalls Multicam eure Sache nicht ist, es gibt den Bolero auch in Flecktarn für die Freunde der Bundeswehr. Und in Olive für Leute, die grün ohne Tarnmuster sind. Im übrigen ist er aus einem soliden NYCO Ripstop Gewebe gefertigt.

Ripperkon Bolero_10Der Bolero an Mister Ripperkon himself: links sieht man sehr gut, wie er sich mit einem T-Shirt zum Combat Shirt zusammenfügt. Rechts ist der Multicam Bolero unter dem Gear getragen. Es fällt nicht auf, dass es ein Bolero wäre, das könnte auch ein ganzes Combat Shirt sein.

FAZIT: Normalerweise mögen wir keine halben Sachen. Hier ist die Halbheit allerdings der Sinn: Der Bolero kann als Combat Shirt Ersatz verwendet werden. Dann zieht man T-Shirt an (leicht zu wechseln, wenn durchgeschwitzt) und ergänzt mit Bolero zu einem „modularen Combat Shirt“, bei dem der Bolero immer im Einsatz bleibt. Der Plattenträger wird über der Jacke getragen. Die Untergarnitur kann immer gewechselt werden, Abzeichen und Unterlagen aber sind beim Bolero, so dass man nicht alles umräumen muss. Man kann den Bolero aber auch drüber tragen, wie wir im Bild. Der Bolero ist dann eine halbe Jacke, die Arme, Schultern und Hals abdeckt und zur Hand sein sollte, wenn man eine zusätzliche Schicht braucht. Letztendlich ein weiterer Vorteil ist natürlich das Packmaß. Statt einer ganzen Feldbluse geht nur eine halbe mit, von der Größe her eine gut zwei Magazine. Der Bolero – übrigens mit einem erfolgreichen Crowdfunding-Projekt gestartet – ist ein gelungener Erstling für das Label Ripperkon Wolf. Gefertigt wird er – in bekannter Qualität – bei Leo Köhler.

Den Ripperkon Wolf Bolero gibt es direkt bei HCS Soldatenausrüstung ab Euro 69,99 (ohne Versand).

SONY DSCNur nebenbei: Wir hatten einen Freund aus einer Spezialeinheit zu Besuch, der sich flott das neue Stück Gear griff, es auffaltete und im ersten Moment schlichtweg nichts damit anfangen konnte. Auf Ratlosigkeit folgte ein vielsagendes Lächeln: „Chaps?“ (Wir wollen nicht wissen, was er sich dabei gedacht hat.) – Nein, Bolero plus Erklärung. Und er fand die Idee und Umsetzung super … (Name und Einheit wird nicht verraten.)