Wie gehen Krieg und Musik zusammen? Beziehungsweise: Wieso gehen Krieg und Musik so gut zusammen? Bei Kriegspropaganda und Kriegshetze und – ganz aktuell – im Soundtrack von bestialischen Mordvideos kommt Musik eine entscheidende Rolle zu. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Musiken, die Frieden und Gewaltlosigkeit beschwört, und so etwas wie musikalische Trauerarbeit. Diese beiden Erzählstränge greift das Festival „Krieg singen“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt vom 14. bis 17. Januar auf und setzen sie zueinander in Beziehung. In Anknüpfung an die HKW-Programme Krieg erzählen (Februar 2014) und Böse Musik (Oktober 2013) wird in Performances, Konzerten, Installationen, Workshops und Expertengesprächen die emotionale Besetzung der Themen Krieg und Frieden mit Mitteln der Musik dargestellt und erforscht. Und: Es geht darum, wie kriegerisch die Musik heutzutage ist, wo doch substanzielle Bestandteile der Aufnahme-, Widergabe- und Übertragungstechnologie – vom Radio über das Magnetband bis zum Vocoder – ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt wurden.

Mit Laibach (oben im Bild: in Nordkorea), Milo Rau, Songhoy Blues, Tobago Crusoe and The Kalypso Katz, zeitkratzer mit Svetlana Spajić & Friends, Rayess Bek, Doan Tri Minh, Victor Gama, FM Einheit mit Andreas Ammer und Alexander Hacke, wittmann/zeitblom, dem Chor der Kulturen der Welt feat. Ari Benjamin Meyers & Hauschka u.a. Kuratiert von Holger Schulze und Detlef Diederichsen

„Krieg singen“ findet im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart statt. Konzerte, Performances, Installationen, Expertengespräche, Workshops, Filme, Do, 14. Januar 2016 — So, 17. Januar 2016. Alle Infos: Haus der Kulturen der Welt, Berlin