Ganz verschämt findet sich auf der Seite der Bayerischen Polizei eine Pressemeldung, die am Tag nach den Pariser Anschlägen große Brisanz hat: Am Donnerstag, 05.11.2015, kontrollierten bayerische Schleierfahnder der Polizeiinspektion Fahndung (PIF) Rosenheim gegen 08.00 Uhr auf der BAB 8 einen VW Golf mit montenegrinischem Kennzeichen, der in Fahrtrichtung München unterwegs war. Bei der Überprüfung des Fahrzeuges im Gemeindebereich Bad Feilnbach entdeckten die Beamten im Motorraum zwei Pistolen und eine Handgranate – und noch mehr … 

Die daraufhin hinzugerufenen Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) konnten bei der genaueren Untersuchung des VW Golf folgende Gegenstände aus unterschiedlichen Verstecken sicherstellen:
o 8 Kalashnikow-Gewehre mit Munition
o 2 Pistolen
o 1 Revolver
o 2 Handgranaten
o 200 Gramm Sprengstoff (TNT)
Der Fahrer des VW Golf, ein 51-jähriger montenegrinischer Staatsangehöriger wurde vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl, den der Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Rosenheim erließ. Der 51-jährige wurde der Justizvollzugsanstalt Traunstein überstellt.

Auf die Zieladresse angesprochen, gab der 51-Jährige Waffenschmuggler lediglich an, den Eiffelturm in Paris besichtigen zu wollen.

Ermittlungen des Bayerischen Landeskriminalamtes ergaben, dass im Navigationssystem des VW Golfes als Ziel eine Adresse in Paris/Frankreich eingegeben war. Zusätzlich war diese Adresse auf einem im Fahrzeug aufgefundenen Zettel notiert. Sofortige Abklärungen über das Bundeskriminalamt (BKA) und über Interpol Paris und Podgorica ergaben keinerlei Hinweise in den polizeilichen Dateien.

Die bisherigen Auswertungen des Navigationsgerätes haben folgenden Reiseweg ergeben: Die Route führte von Montenegro über Kroatien, Slowenien, Österreich bis zur Kontrolle nähe Rosenheim.

Auf die Zieladresse angesprochen, gab der 51-Jährige lediglich an, den Eiffelturm in Paris besichtigen zu wollen, danach wollte er wieder die Heimreise antreten. Von den sichergestellten Waffen und Sprengmitteln habe er nichts gewusst. Ob Zusammenhänge mit den Terroranschlägen in Paris bestehen, wird derzeit geprüft.

Eine Woche vor den Attentaten mit so einer Ladung Waffen nach Paris, durchgewunken durch Österreich und über alle Grenzen, ist schon eine sehr pikante Mischung. Was die Ermittlungen der Bayerischen Polizei da ergeben, dürfte jetzt gerade viele interessieren.