Bevor die Ära der Combatshirts anbrach, trug mann BDU (Battle Dress Uniform) Jacken. Diese waren einfache Feldblusen mit Knöpfen und dem klassischen Vier-Taschen-Design – zwei auf der Brust und zwei auf der Hüfte. Klett oder Obarmtaschen? Fehlanzeige. Zu dieser Zeit wurde noch alle Patches angenäht. Es dauerte also nicht lange, bis die ersten Custom Shirts – auch RAID BDU oder DCU Shirts genannt – auftauchten, bei denen die Brusttaschen schräg aufgesetzt wurden, die Hüfttaschen auf die Oberarme wanderten und diese mit Klett versehen wurden. Mit der Army Combat Uniform (ACU) wurde dieses Design auch ebenfalls, nebst dem beliebten Mandarinkragen, übernommen und ist bis heute so zu finden. Im privaten Sektor bietet z.B. Crye Precision (inzwischen schon in der dritten Generation) mit dem Fieldshirt ein ähnliches Design. Arc’teryx LEAF hat dieses Jahr neben der von uns bereits vorgestellten Assault AR Pants, dem Assault AR Shirt auch das sogenannten Recce Shirt herausgebracht, das wir uns für Euch angesehen haben.

Das Recce Shirt ist als aller erstes einmal eine unglaubliche Schönheit. Klar, es ist nur ein Patrol Shirt, aber das Design ist wirklich gut gelungen und durch den athletischen Schnitt ein echter Hingucker. Die älteren Leser von Euch kennen eventuell noch die „Schimanski-Jacke“ – die klassische M65 Feldjacke, die man so gerne in den 1980igern auf der Straße trug. Das Recce Shirt hat das Zeug dazu, die Schimanski-Jacke des 21 Jahrhunderts zu werden … finden wir jedenfalls . Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und so kommen wir lieber zu den Fakten.

Davon gibt es eine ganze Menge für „nur“ eine Feldbluse. Arc’teryx hat so ziemlich jedes Detail bedacht und in diese Jacke gepackt.

Das Design ist – wie schon erwähnt – athletisch und passt in der gelieferten Größe sehr gut. Hinten ist die Jacke leicht länger geschnitten. Die Ärmel der Jacke sind vorgeformt und haben auf den Oberarmen die typischen Taschen mit 4″x4,5″ Klettfläche.

Über der Klettfläche sitzt mittig eine kleine Plastiköse – diese dient zur Sicherung von S&S V-Lites.

Die Oberarmtasche selbst lässt sich von vorne mit einem Reißverschluss öffnen und hat im Inneren mehrere Schlaufen zum Sichern von Ausrüstungsgegenständen.

Der Reißverschluss selbst hat einen langen Zipperpull aus Paracord, der mit Schrumpfschlauch ummantelt ist. Dieser kann am oberen Ende der Tasche durch zwei Löcher gezogen und dadurch gegen ungewolltes Öffnen gesichert werden.

Der Ärmelbund ist mit Knöpfen verschließbar, wobei man zwischen zweien wählen kann, wie eng man es haben möchte. Ein weiterer Knopf ist ein ganzes Stück weiter hinten angebracht. So kann man den Ärmel weit öffnen und problemlos hochrollen.

Zum Schutz für die Ellenbogen sind zwei 10mm Schaumstoff Schoner im Lieferumfang enthalten.

Diese können dann von Innen in die Ärmel eingeschoben werden.

Der Achselbereich ist aus Mesh, genauer aus TenCate Defender™ M 5.5 oz. – dem selben Material, das auch bei der Arc’teryx LEAF Assault Balaclava verwendet wird. Dieses dient der besseren Belüftung.

Die Vorderseite des Recce Shirts wird mit Knöpfen verschlossen. Bis auf den ersten Knopf sind alle unter einer Leiste verborgen, was dem Schutz bei Tragen von Ausrüstung dient – da reißt garantiert kein Knopf ab.

Der Kragen ist ein Mandarin-Stehkragen, der mit Klett verschlossen wird und natürlich auch flach getragen werden kann.

Auf der Brust finden sich noch zwei Taschen, die mit Klettverschluss bedienbar sind. Auf der Innenseite sind wieder die Sicherungsschlaufen wie auch bei den Oberarmtaschen zu finden.

Beide Brusttaschen lassen sich auch mit Klett von oben öffnen und gewähren so Zugriff zu zwei weiteren Einschubtaschen, die für Smartphones oder ähnliches gedacht sind. Das sind eigenständige Taschen und kein zweiter Eingang zur Brusttasche wohlgemerkt.

Damit der Stauraum nicht zur kurz kommt, gibt es noch zwei große Meshtaschen auf der Innenseite – auf jeder Seite eine. Diese sind nicht verschließbar und dienen z.B. zum Trocknen von Ausrüstung.

Das Recce Shirt ist – wie auch die Assault AR Pants und das AR Shirt – aus 50/50 Nylon/Baumwolle No melt/no drip – also flammenhemmend und wiegt ca. 670 Gramm. Hergestellt wird es in El Salvador.

Bitte beachten: Auch wenn der Hersteller angibt, dass die Größe des Shirts „spacious“ – also geräumig für mehrere Lagen ist –, muss man beim Shirt mehr darauf achten als bei der Hose. Diese hat nämlich einen elastischen Bund, der so etwas kompensieren kann, was die Jacke natürlich nicht kann – in unseren Augen ist sie relativ passgenau geschnitten, aber das hängt natürlich von der Statur des Trägers ab.

FAZIT: Einfach ein schönes Teil, das Recce Shirt. Besonders gefallen hat uns, dass man es auch einfach mal zu Jeans im Alltag tragen kann, ohne gleich komische Blicke zu ernten. Wenn man das Shirt erstmalig unter den Chestrig trägt, merkt man, wie angenehm es sich anfühlt, und wie gut die Klimatisierung ist. An den durchdachten Features gibt es absolut nichts zu meckern und so bleibt uns als Kritikpunkt beim Recce Shirt eigentlich nur das für Arc’teryx LEAF typische Manko – der Preis.

Das Recce Shirt AR gibt es Crocodile, Wolf, Multicam und dem hier vorgestelltem Ranger Green bei TACWRK für 280 Euro.

Macht sich übrigens auch zivil ganz gut, das Recce Shirt von Arc’teryx LEAF.