Arc’teryx LEAF hat mit der abgekündigten Talos Serie einen Beitrag für moderne Combat Kleidung geliefert. Ist nur logisch, dass durch Erfahrungen im Felde Verbesserungen und Änderungen vorgenommen werden, um dann eine neue Linie herauszubringen. Nicht zu vergessen, die Hersteller wollen ja auch etwas verdienen. Die neue Combat Serie von Arc’teryx nennt sich Assault AR und besteht aus Hose, Combatshirt und Recce Shirt (eine leichte BDU-Style Jacke). Wir stellen euch heute die Arc’teryx Assault AR vor.

Arcteryx Assault Pant AR_10Mann sieht deutlich, wo die Assault AR herkommt: von der Talos. So ist diese Hose ebenfalls aus dem bewährten 50% Nylon / 50% Baumwolle Gemisch gefertigt und hat auch die verstärkten Kniebereiche aus Cordura, unter denen man Knieprotektoren einsetzen kann.

Arcteryx Assault Pant AR_9Musste man bei der Talos noch den Schoner an der Hoseninnenseite unterbringen, geht das nun von außen, was eine echte Verbesserung ist. Dazu öffnet man die Unterseite des Kniebereichs (Klettverschluss) und schiebt den Schoner ein.

Arcteryx Assault Pant AR_7Hier wird auch gleich ein 10mm starker Schaumstoffschoner mitgeliefert, der anatomisch vorgeformt ist. Natürlich kann man auch die Arc’teryx Knee Caps verwenden und die Bänder durch Öffnungen nach außen führen, was einen perfekten Sitz ergibt.

Arcteryx Assault Pant AR_8Das untere Band wird hierbei einfach durch die Klettöffnung des Einschubs geführt – es gibt also nur noch zwei Löcher pro Bein. Der Cordurabereich ist etwas kürzer als noch bei der Talos, was der Hose einen besseren Look gibt, wenn man keine Protektoren nutzt.

Arcteryx Assault Pant AR_5Der Schnitt der Assault Pant ist zwar immer noch athletisch, aber etwas weiter als beim Vorgänger. Durch den weiteren Schnitt ist die Hose auch am Bund etwas weiter, das kann aber bei der AR mit Hilfe von Klettverschlüssen und elastischem Bund angepasst werden. So kann man auch problemlos wärmere Schichten darunter tragen.

Arcteryx Assault Pant AR_6Die Gürtelschlaufen sind nun auch großzügiger gestaltet und man hat die Ösen an den Schlaufenenden weggelassen. Anstatt der beiden Druckknöpfe zum Öffnen der Hose wird nun ein Canadian slotted Button verwendet, der Reißverschluss ist geblieben. Die Ösen für die Hosenträger wurden ebenfalls entfernt.

Arcteryx Assault Pant AR_3Die Taschenausstattung der Arc’teryx AR ist im Vergleich zur Crye Combat Pants und zur Talos leider nochmals beschnitten worden: es gibt jetzt nur noch die Hand Pockets, zwei Messertaschen, zwei Gesäßtaschen und zwei Oberschenkeltaschen. Die Messertaschen sind nun nicht mehr verstärkt (bei der Talos waren sie aus Cordura), haben allerdings noch eine Versteifung (vermutlich Plastik) im oberen Bereich. Außerdem sind sie ein ganzes Stück tiefer – ein Multitool verschwindet komplett darin und ist so auch nur schwer wieder herauszubekommen.

Arcteryx Assault Pant AR_4Die Oberschenkeltaschen sind eindeutig verbessert worden. So hat man hier eine größere Flappe verbaut, die nun mit zwei statt einem Klettverschluss bedient wird. Zu dem ist diese nicht mehr hinten und vorne vernäht, sondern komplett zu öffnen. Im Inneren findet man drei Schlaufen zum Sichern von Ausrüstung und 2 kleine Klettpunkte, mit denen man die Flappe innen fixieren kann. Damit wird eine improvisierte Dump Pouch geschaffen. Die Oberschenkeltaschen sind etwas größer gestaltet als noch bei der Talos, man hat aber das schönen flache Design beibehalten. Bei den Hand- und Gesäßtaschen wurde für die Innenseite Mesh gewählt, was zum besseren Klima in wärmeren Regionen beiträgt. Schmerzlich vermissen wir die Unterschenkeltaschen – waren diese doch perfekt positioniert und hatten die richtige Größe um AR15 oder sogar AR10 Magazine aufzunehmen.

Arcteryx Assault Pant AR_2Der Beinabschluß wurde ebenfalls angepasst. Der Vorgänger besaß ein Innenbein mit elastischer Kordel, was die Hose perfekt fixiert hat, ohne dabei das Außenbein am Stiefel enger zu machen. Die AR verfügt nur über einen Klett, der das Hosenbein enger stellen kann. Das ist schade und sollte in der nächsten Generation unbedingt wieder rückgängig gemacht werden.

Arcteryx Assault Pant AR_11Eine gravierende Änderung wurde in der Farbpalette vorgenommen. Arc’teryx LEAF hat nun endlich Ranger Green – oben und unten die Assault AR in Ranger Green neben der TALOS in Crocodile – mit im Programm, damit ist die Assault AR nun neben Crocodile, Wolf und Multicam auch in besagter Farbe erhältlich.

Arcteryx Assault Pant AR_12Die Hose wiegt 760 Gramm und wird in El Salvador gefertigt.

FAZIT: Die Arcteryx Assault AR ist der Nachfolger der Talos. Aber ist dieser auch gelungen? Ist gibt viele gute Neuerungen, wie die großen Cargotaschen mit Features, das Bundverstellsystem und die Einschubmöglichkeit von außen um nur ein Paar zu nennen. Leider auch einige negative Punkte wie die fehlenden Unterschenkeltaschen und das verschließbare Innenbein. Auch der Preis ist gestiegen: zahlt man jetzt doch 50€ mehr für die einfarbige Variante und 35€ mehr für Multicam, als noch bei der Talos. Dafür hat man zumindest Softprotektoren inbegriffen. Wer mit diesen Kritikpunkten leben kann erhält eine tadelos verarbeitete Hose, die im Gegensatz zur Crye Combat Pant etwas unaufälliger wirkt, ohne die Funktion zu beinträchtigen. Die Aufnahme von Ranger Green finden wir auf jeden Fall super und eine prima Ergänzung zu Crocodile – gerade in Kombination.

Erklären kann man die „Verschlechterungen“ eventuell durch das Fehlen der Talos LT Pant Variante. Wurde beim Talos Shirt eine zweite Version aufgelegt, in der es sich genauso verhalten hat wie bei der Assault Pant AR (einiges besser und ein paar Sachen schlechter), ist die Hose nur in einer Version erschienen. Das Assault Shirt AR z.B. ist quasi die dritte Version des Talos Shirt und in jedem Punkt perfekt gelungen (Verbesserungen des Talos LT Shirt ohne die schlechten Eigenschaften) – doch dazu mehr in Kürze.

Erhältlich ist die Arcteryx AR in Multicam, Ranger Green, Crocodile und Wolf demnächst bei TACWRK für 280€ (einfarbig) und 300€ (Multicam).