Der Mystery Ranch 3Day Assault Pack erfreut sich höchster Beliebtheit beim US Militär dank seines tollen Tragesystems und des praktischen Trizip Verschluß. Es war nur eine Frage der Zeit bis die positiven Eigenschaften des Assault Packs auf größere Rucksäcke übertragen wurden. So folgte recht schnell der Komodo Dragon und später dann der hier vorgestellte Overload 3zip. Der Overload 3Zip – in Deutschland bei HQG.de zu haben – wurde auf Anfrage des US Militärs gefertigt, mit der Anforderung, schwere Waffen wie Mörser, 50iger Scharfschützengewehre oder Panzerabwehrwaffen und persönliche Ausrüstung tragen zu können. Dabei sollte natürlich ein Tragesystem verwendet werden, was auch höhere Lasten mühelos bewältigt und nach Möglichkeit sollte das System natürlich auch ohne die Waffe benutzbar sein.

Mystery Ranch Overload_2Für das Tragesytem hat man – wie bei allen größeren Packs von Mystery Ranch – das NICE Frame™ verwendet. Dies ist im Prinzip die moderne Variante des beliebten Alice Frame. Hierbei wird das höhenverstellbare Futura Harness™ (wie HIER nachzulesen) mit einem externen Rahmen kombiniert. Der Rahmen wird dabei von drei horizontalen und drei vertikalen Alustreben stabilisiert und ist somit für Lasten von 13 bis 54 kg. Wer sich die Details des Tragesystems anschauen will, kann das HIER tun. Das Tragesystem bringt natürlich Gewicht mit sich, ohne den Rucksack wiegt es stolze 2,1 Kg. Dafür kann man es aber universell bei allen Mystery Ranch Packs verwenden, die für das NICE System konzipiert sind. Weiterhin ist es kompatibel zum aktuell ausgegebenen USMC FILBE Pack.

Mystery Ranch Overload_3Das Futura Harness™ verfügt, wie bereits erwähnt, über ein ausgeklügeltes System und ist mit einem Carboneinschub und Klett höhenverstellbar. Die Tragegurte sind breit und dick gepolstert. Weiterhin sind sie anatomisch geformt und mit einem Brustgurt verbindbar. Im Schulterbereich findet man auf jeder Seite einen Loadlifter Strap, um den Pack an den Rücken ziehen zu können und eine elastische Schlaufe, um Trinksschläuche oder Kabel durchführen zu können.

Mystery Ranch Overload_4Der Beckengurt des Futura Harness ist komplett abnehmbar und hat auf jeder Seite 2 Reihen Molle mit 6 Schlaufen. In der Mitte befindet sich ein großer Fastexverschluss, der nach hinten festgezurrt wird. An der Seite des Futura Harness™ sind die sogenannten Bolster (BVS), die den Rucksack beim Tragen eines Plattenträgers fixieren. Diese sind komplett und schnell mit Fastexverschlüssen entfernbar, wenn nicht benötigt – allerdings stören sie in keinster Weise beim Tragen ohne Plattenträger, man wird das wenn nur aus Gewichtsersparnis machen.

Mystery Ranch Overload_8Der Rucksack selbst sieht auf den ersten Blick fast genauso aus wie sein kleinerer Bruder – der 3Day Assault Pack. Beim näheren Hinsehen entdeckt man aber, dass er ein ganzes Stück tiefer und etwas höher und breiter ist, was auch sein größeres Volumen von 3000cu (49 L) erklärt. Im Vergleich zum 60L großen SATL sieht man den Größenunterschied der 11 Liter eigentlich nur im Deckelfach und den beiden Schlauchtaschen des SATL (hier in den Bildern nicht befüllt). Alles in allem wiegt der Overload 3,7 Kg was im Vergleich zum SATL mit 2,2 Kg recht viel ist – dafür hat man ein externes Tragegestell für mehr Last und Flexibilität.

Mystery Ranch Overload_5Der Deckel des 3Zip hat außen einen großen Klettbereich für ID und an den Seiten jeweils zwei Schlaufen zum Befestigen weiterer Ausrüstung. Unter dem Klettbereich ist eine kleine Organizer Tasche für den schnellen Zugriff untergebracht. Diese ist unterteilt in ein großes Fach und zwei kleinere für Stifte, Knicklichter etc. Unter der Organizer Tasche liegt eine weitere und größere Tasche, die auf der Unterseite mit Meshmaterial geschlossen wird. Den Abschluß und Übergang zum Hauptfach macht ein Reißverschluss mit zwei Schiebern, der als Durchlass für Funk, Trinkschläuche etc. gedacht ist. Er lässt sich durch die zwei Schieber individuell öffnen und schließen.

Mystery Ranch Overload_7Ansonsten findet man an der Außenseite des Rucksacks rechts und links vier Reihen MOLLE mit jeweils fünf Schlaufen und eine elastische Tasche für Trinkflaschen oder ähnliches im Hüftbereich. Zwei Kompressionsriemen umschließen den kompletten Rucksack und dienen gleichzeitig als Klammer, wenn Waffen dazwischen getragen werden (dazu später mehr). Auf der Vorderseite hat man auf MOLLE verzichtet, aber rechts und links vom Reißverschluß in der Mitte vertikale Schlaufen zum Anbringen weiterer Ausrüstung vernäht. Unten hat der Rucksack noch Riemen, um z.B. eine Isomatte anbringen zu können. Die Fastexverschlüsse haben, wie bei Mystery Ranch üblich, ein Sicherung, die durchrutschen des Gurtbandes verhindern. Das Gurtband selbst kann mit einem Stück Klett am Ende zusammengewickelt und an sich selbst fixiert werden.

Das Hauptfach lässt sich über den 3Zip Reißverschluss (wasserdicht)mittig komplett nach unten öffnen, um so an den gesamten Inhalt zu kommen. Bei Bedarf kann man aber auch nur den Deckel öffnen und hat so einen klassischen Toploader. Im Hauptfach befindet sich an der Rückenseite ein Molle Feld mit 6 Reihen x 8 Schlaufen. Rechts und links an den Seiten sind zur Organisation lange schlauchförmige Taschen angebracht, die für Trinkblasen gedacht sein könnten (diese haben aber anders als beim Mystery Ranch SATL keine Halterung für ein Trinksystem an der Oberseite und sind auch nicht ganz so lang).

Mystery Ranch Overload_10Die Besonderheit des Overload ist seine Fähigkeit – wie der Name schon sagt – überladen zu werden. Reicht das Volumen nicht oder will man große und sperrige Waffen, Peli-Cases oder Wasserkanister transportieren, löst man einfach das NICE Frame™ vom Rucksack und findet darunter eine wahre Flut von Verschlüssen, die diverse Halterungspositionen ermöglichen.

Mystery Ranch Overload_11Unten gibt es dann noch ein Verbindungspanel, dass komplett weggeklappt werden kann, wenn lange Gegenstände zwischen Rucksack und Rahmen gepackt werden oder als Boden fungiert, wenn man z.B. einen Kanister tragen möchte.

Mystery Ranch Overload_12Für Mörser und 50iger werden außerdem noch kleine „Socken“ mitgeliefert, in denen dann das Ende der jeweiligen Waffe ruht. Da zum Test weder Mörser noch 50iger zur Verfügung standen, sieht man hier ein reguläres AR10 Gewehr, dass mit dem Schaft in einer der beiden „Socken“ steckt. Auf den Bildern sieht man gut, wie man ein kurzes Gewehr auch tragen kann, wenn das Bodenpanel verwendet wird. Der Tragekomfort mit einem Gewehr ist relativ fein, wenn man allerdings viel Gewicht im Hauptfach hat, trägt sich der Rucksack natürlich schlechter, je weiter der Rucksack vom Rücken weg ist. Weiterhin ist das System nicht für den schnellen Zugriff wie z.B. bei Eberlestock gemacht – eine Waffe schnell zu ziehen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Rucksack ist aber auch nicht dafür vorgesehen. Der Overload ist hauptsächlich für schwere Unterstützungswaffen bei längerem Transport gemacht.

Hier noch ein paar Beispielbilder von Mystery Ranch mit Panzerabwehr, 50iger und Peli-Case:

Mystery Ranch Overload_15Abschließend noch ein paar Bilder mit optionalen Zubehör für den Overload :

Mystery Ranch Overload_13

Das Stickit™ Panel, für Helme oder Jacken …

Mystery Ranch Overload_14… und auf dem eigentlichen Deckel kann man den Deckel des SATL (Bild) oder aber auch die einzeln erwerbbare NICE Daypack LID verwenden.

FAZIT: Der Overload ist recht schwer für einen 50 Liter Rucksack, strotzt aber dafür mit Tonnen von Features, die alle sehr sinnig sind. Die Möglichkeit, den recht kompakten Rucksack beliebig zu erweitern und Gegenstände zwischen Rucksack und Rahmen klemmen zu können, ist genial. Man hat nicht eine Minute das Gefühl, irgendwelchen Blödsinn durch die Gegend zu tragen und im Vergleich zu anderen Rucksäcken merkt man die 3,7 Kg am Rücken erstaunlicher Weise fast nicht (zumindest auf kürzere Strecken). Sein wahres Können spielt das Nice Frame ab einem Gewicht von 13 Kg aus, dann merkt der Träger richtig, wie das Gewicht sauber auf das Becken übertragen wird und alles perfekt sitzt. Ändern könnte man die Menge der gefühlten 1.000 Schnallen und Gurte zwischen Frame und Rucksack und die Innentaschen sollte man genauso ausführen wie beim SATL, um die Trinkblasen besser zu sichern.

Der Overload kommt in Coyote Brown oder Multicam und kostet 769€ bei Lindnerhof Taktik – Generalimporteur von Mystery Ranch in Deutschland. Eine ordentliche Stange Geld, jedoch darf man nicht vergessen, dass das Nice Frame™ alleine 365€ kostet, und universell für viele Modelle von 31 Liter bis 123 Liter verwendbar ist.

http://www.hqg.de

http://www.hqg.de

Zugabe: Overload und SATL im Vergleich.

Mystery Ranch Overload vs SATL1Von vorne.

Mystery Ranch Overload vs SATL3Von seitlich.

Mystery Ranch Overload vs SATL2Von hinten.