Still und leise bricht ein Boot durch den Nebel, zwei Mann an Bord hantelt es sich ufernah von Deckung zu Deckung. Der hintere Mann paddelt fast lautlos, sein Kamerad vorne sichert die Mission mit der MK46 im Anschlag. – So könnte ein Einsatz verlaufen, aber diesmal ist es ein Fotoshooting mit Tom Weber vom MILpictures, der uns von SPARTANAT die Möglichkeit gegeben hat – als SEALs verkleidet – im Boot zu sitzen, sozusagen Nebendarsteller zu sein. Denn die Hauptrolle spielt das Boot. Es ist ein Faltboot der Firma Klepper aus dem Commando Programm, das dem Militär angeboten wird. Zivil entspricht am ehesten die Ausführung Aerius Quattro XT Zweier „Plus“ 545 Kommando II.

klep2„Faltboot“ klingt ziemlich zerbrechlich. das täuscht, denn das Commando ist ein äußerst robustes Boot, das die Strapazen jedes Einsatzes aushalten muss. Der fertige Kajak beeindruckt mit einem stromlinienförmigen Körper. Man glaubt kaum, dass sich hinter der soliden Konstruktion das verbirgt, was am Bild oben zu sehen ist: Hier sind Außenhaut und Einzelteile des Skeletts zum Zusammenbau aufgelegt. Nein, das Team, das dieses Boot fährt, braucht kein Werkzeug, um es zu montieren. Sehr innovative Steck-und Schnappverschlüsse lassen es zu, dass jeder es – nach zweimaligem Üben – schafft, das Boot in zehn Minuten einsatzfertig zu haben. Im zweiten Teil der  Review werden wir Euch zeigen wie man das Boot zusammenbaut.

klep3Die Sitze sind so bequem wie sie ausschauen. Die Beine der Besatzung sind im Sitzen ausgestreckt oder im Türkensitz verschränkt (wenn man klein gebaut ist). Das militärische Faltboot erlaubt die geräuschlose Bewegung von ein oder zwei Personen mit allen Vorräten, Ausrüstung und Bewaffnung. Es trägt 450 Kilogramm Last. Das Boot kann auf Flüssen und Seen eingesetzt werden, ist aber auch für das Salzwasser tauglich, kann am Meer („Off-Shore“) operieren. 50 Kilometer schafft man mit dem dem Faltboot, das 5,2 Meter lang ist, 0,87 Meter breit. Wer paddelt wird sich freuen, dass er das mit bis zu 8 km/h machen kann.

klep4Hier ist nun die Spritzdecke montiert, die beim Paddeln das Eindringen von Spritzwasser verhindert. Zwischen den zwei Sitzplätzen der Besatzung liegen, von einem Tarnnetz verborgen, zwei Three-Day-Packs, von denen einer ein Funkgerät birgt. Das Verdeck in Woodland ist imprägniert. der Rumpf ist aus dem Naturkautschuk Hypalon gefertigt.

FAZIT: Es war Liebe auf den ersten Paddelschlag. Vielleicht ist das nicht der richtige Zugang um das Fazit eines Testberichts eines militärischen Faltbootes zu beginnen, aber besser kann man kaum wiedergeben, wie beeindruckt wir von dem Klepper Falkajak aus dem Commando Programm waren. Es fängt mit dem Fahren an: das Boot liegt lang und geduckt im Wasser und sobald man anfängt zu paddeln, wird es zum Schnellboot, das flink über das Wasser kreuzt, dabei aber fast anstrengungslos zu bewegen ist (naja, fast). Leise, wendig, minimal und doch komfortabel – ein faszinierendes Boot für verdeckte Anlandungen, Flusspatroullien, schnelle Überquerungen, zum Verstecken im Schilf. Die Möglichkeiten sind vielzählig. Und selbst im echten Einsatz muss es ein Erlebnis sein, so ein Klepper Faltboot zu fahren. Der zivile Spaß steht da nicht hintenan: mit diesem Faltboot kann man wunderbar Flusswandern. Technisch ist es ein Meisterwerk, preislich freilich auch.

klep5Die Firma Klepper gilt als der Weltmarkführer im Faltbootbau. Hier ist ihre Homepage, das militärische Programm steht nicht zum zivilen Verkauf. Boote, die dem Klepper Commando nahe kommen, sind bei The Outback erhältlich.