Wenn der Winter nicht gerade arktische Temperaturen hat, braucht man sich auch nicht einhüllen wie ein echter Eskimo. Bei CARINTHIA heißt die Lösung für bis zu minus 5 Grad: Light Insulation Garments (LIG). Das ist Bekleidung für Mitteleuropäer, die im Winter im Freien unterwegs sind. SPARTANAT hat für Euch die LIG Garnitur – bestehend aus Jacke und Hose – getestet.

Jacke an, Hose an und Kappe auf. In unseren Breiten verzichtet man normalerweise gerne auf das wattierte Beinkleid und begnügt sich mit einem guten Oberteil. Wer beides hat, weiß, was für einen Unterschied das macht. Es muss ja nicht immer MIG (-15 Grad), HIG (-20 Grad) oder gar ECIG (-30 Grad) sein.

Eine Gore Windstopper Membran und eine entsprechend dünnere Schicht an G-Loft als Fülle reicht um sich im Komfortbereich – 5 Grad gut warm zu halten. Es geht auch mehr, wenn ihr Fleece Pullover oder entsprechende Funktionsunterwäsche für den Winter tragt.

Die LIG Jacke hat einen sehr gefälligen Schnitt. Sie unterscheidet sich auffällig von den hochtemperaturigeren Modellen von Carinthia dadurch, dass sie über keine Kapuze verfügt.

Der Stehkragen ist mit feinem Fleece gefüttert, der sich, wenn ihr im Nacken enger zieht, fein an den Hals kuschelt.

Geschlossen sorgt er dafür, dass es nicht kalt hineinpfeift.

Dafür kann der Stehkragen im Nacken enger gestellt werden, ebenso wie auch am unteren Ende an der Hüfte.

An der Vorderseite sind zwei Große Taschen integriert, die an den senkrecht liegenden Reißverschlüssen erkennbar sind. Alle Reißverschlüsse sind YKK und wasserdicht ausgeführt.

Die Details zur LIG Jacke: Innen gibt es eine Tasche, die aber eher klein gehalten ist (zwei Zigarettenpackungen oder Vergleichbares).

Der Ärmelabschluss (re. Mi.) sind Gummibündchen, hier gibt es nichts zu verstellen.

Das untere Ende der Jacke, wo der Reißverschluss einfädelt, hat auch einen Druckknopf mit dem man die Jacke geschlossen werden kann ohne dass der Zipp eingefädelt wäre.

Unten am Bund kann man auch enger stellen.

Von hinten ergibt das einen schön warmen Rücken. Der Buckel oben ergibt sich durch die Kapuze von Arc’teryx LEAF Naga Hoodie, das wir hier unter der LIG tragen.

Seitlich baucht die Jacke, weil wir gerade Handschuhe und Kappe eingesteckt haben. Der lange Pullover steht über. Das ist erfolgreicher Schichtbetrieb.

Die Hose ist an sich als Überhose gedacht, sie geht aber auch als „stand-alone-pant“ mit einer langen Unterhose.

Der Überhoseneinsatz ist aber sicher gängiger und da kommt es sehr entgegen, dass man das LIG Unterteil von oben bis unten komplett aufzippen kann. Einsteigen mit Stiefel ist kein Problem.

Am Bund sieht man einen schön großen „kanadischen Knopf“, so dass die Hose auch mit Handschuhen gut zu öffnen und schließen ist. Zusätzlich kann sie noch mit einer eingelassenen Schnur gebunden werden. Damit auch ja nichts rutscht.

Der seitliche Bein-Zip kann auch von oben nach unten geöffnet werden. Das ist großartig, weil man so Eingriff in die Taschen der Hose darunter erhält. Gleichzeitig ist das auch ein Lüftungssystem, mit dem der Träger die Innentemperatur bei Bewegung regulieren kann.

Unten wird geklipst und geklettet und ein Gummizug hält am Ende der Beinröhre die LIG Hose eng.

Alles am Mann: wohlig warm und ideal für die Bewegung.

So groß Hose und Jacke abgelegt aussehen, so klein kriegt man sie. Mit der Garnitur kommen zwei Kompressionssäcke, die Jacke und Hose ins kleinstmögliche Packmaß bringen. Praktisch für den Rucksack oder wenn die jeweils rund 800 Gramm (Größe L) in der Zeit, in der sie den Sommer überwintern, platzsparend verstaut werden sollen.

Zum Vergleich: komprimiertes Bekleidungsstück gegen das Volumen von einem ausgepackten Bekleidungsstück. Die Falten vom Falten hängen sich übrigens bei dem Material sehr schnell aus. Nix mit Knitterlook.

FAZIT: Die Carinthia LIG ist eine exzellente Garnitur für den Outdooreinsatz bei nicht zu extremen Temperaturen. Interessanterweise bieten die meisten Shops nur die Jacke an, die Hose ist eher schwer zu finden. Tipp: Nachfragen, der Händler kann sie sicher besorgen. Die Jacke ist so gefällig, dass sie auch zivil im urbanen Einsatz prima zu tragen ist. Die Hose ist eine Ergänzung zum Komplettset, das das Einsatzspektrum wesentlich erweitert.

Die Carinthia LIG Jacke gibt es z. B. beim Steinadler um 149 Euro. Die Hose kostet 119 Euro. (Nachfragen, wenn man sie haben will.) Die Garnitur gibt es in den Farben Olive, Schwarz und auch Coyote.

G-LOFT im Internet: Der Stehkragen ist mit feinem Fleece gefüttert, der sich, wenn ihr im Nacken enger zieht, fein an den Hals kuschelt.

LIG und der Winter kann kommen. Gesamtansicht von hinten.

Und nochmals von vorne. Je nachdem, wie man sie Schichten wählt, kann man mit der G-Loft Bekleidung sehr weit kommen. Mit einer Hardshell drüber wird die Bekleidung auch wasserdicht.