Wenn du glaubst es geht nicht mehr … – dann heißt es in diesem Falle: „Lade durch dein Sturmgewehr.“ Und das kleine kitschige Gedicht hat so unrecht nicht: „Urban Vehicle Close Protection CE1“ nannte sich das Kursmodul beim Tactical Solutions Center (TSC) für das wir zur Weiterbildung in die Schweiz gekommen sind.
Auch wenn man sich bereits kennt und einige bekannte Gesichter wieder sieht, deren Fähigkeiten auch bekannt sind, SICHERHEIT wird – wie immer – groß geschrieben. TSC Chef Moritz gab zu Anfang eine Sicherheitseinweisung und betet die vier Sicherheitsregeln, die man nicht oft genug wiederholen kann, vor. Noch einmal für alle:
- Eine Waffe ist immer als geladen zu betrachten.
- Richte nie eine Waffe auf ein Ziel, wenn du es nicht treffen willst.
- Der Finger ist solange aus der Abzugsvorrichtung zu halten, bis du schießen willst.
- Sei dir deines Zieles sicher. (Anm.: Und was dahinter ist.)
Nach der Einweisung ging es flott nach vorne. Der Kurs begann mit einem Wertungsschiessen, wie auch beim letzten Mal. Hierbei vergewissern sich Moritz und seine Schießlehrer von den Fähigkeiten der Teilnehmer und wie die Teilnehmer für den Kurs geeignet sind bzw. wie hoch der Level angesetzt werden kann. Während des Wertungsschiessens wurden gleichzeitig ununterbrochen die Sicherheitsregeln abgefragt und erst nach positiver Wiedergabe durfte man schießen. Kleine Stressübungen rundeten das den Test ab.
Aber was hat das alles mit einen „Vehicle Kurs“ zu tun? Extrem viel, da alle Teilnehmer auf engstem Raum in einem Fahrzeug mit ihren geladenen Waffen sitzen, ist es umso wichtiger, dass wirklich jeder weiß, was mit seiner Waffe zu tun oder zu unterlassen ist.
Dann hieß es „Voll aufmagazinieren!“ Die Fahrzeuge wurden herangefahren. Die Karren hatten schon alle ihre Glanzzeiten erlebt. Aber für das, dass sie nur noch fahren sollten und im späteren Verlauf die ein oder andere Kugel durch das Fahrzeug geht, waren sie ausreichend. Oder anders herum gesagt: Besser mussten sie nicht sein.
Zu Beginn erfolgte eine Einweisung zu den sicheren Zonen bei den Fahrzeugen, wo diese liegen und wie man sie maximal ausnützen kann, vor allem wenn man zu viert in einem Fahrzeug sitzt.
Hier mussten einige Schützen beachten, dass Visierlinie nicht gleich Lauflinie ist. Das Aussteigen aus den Fahrzeugen wurde zuerst ohne scharfen Schuss trainiert. Jeweils bei seitlichem und frontalem Kontakt. Mit voller Ausrüstung und mit minimaler.
Als das Ganze dann sitzt, wurde dies mit der ganze Gruppe durchgenommen. Annahme: der Konvoi wurde von mehreren Zielen von der Seite angegriffen. Hier wurde vermehrt nicht nur auf die schießende Leistung geschaut, sondern besonders auf das Kampfgespräch und die Koordination innerhalb des Team und der Gruppe.
Die Übungen wurden von Stunde zu Stunde anspruchsvoller. So wurden im Training die Fahrzeuge immer mehr ins Schießen mit eingebunden. Es wurde eine Straße simuliert, wo das Fahrzeug von vorne beschossen wird. Hier musste der Fahrer das Fahrzeug schnell und sicher aus dem Gefahrenbereich bringen und der Beifahrer das mit gezielten Schüssen aus dem fahrenden Fahrzeug abdecken. Diese Übung wurde bis zum Konvoifahren vertieft, dabei wurde Teilnehmern und Material einiges abverlangt
Hier bei wurde einer als VIP ausgelost und die Besatzung im VIP Fahrzeug musste sich im Fahrzeug um die Schutzperson kümmern, wie Schutzweste anlegen etc.
Sollte das Fahrzeug der Schutzperson oder ein anderes ausfallen, muss die Besatzung eines funktionierenden Fahrzeuges den VIP aufnehmen.
Sollten mehrere Fahrzeuge ausfallen, wurden die Fahrzeuge aufgegeben und die ganze Gruppe setzte sich überschlagend ab.
Mit dieser anspruchsvollen Übung am Ende, bei der der Konvoi in einen Hinterhalt fuhr, mehrere Fahrzeuge ausgefallen sind und sich nun drei Teams mit dem VIP aus der Vernichtungszone zu einem ausgemachten Sammelpunkt absetzten mussten, endete dieser Kurstag für die Teilnehmer des Urban Vehicle Close Protection CE1 Kurses.
Es heißt doch immer, dass Fortsetzungen das Original nicht Toppen können. Moritz Schachtler vom TSC hat es mit absoluter Professionalität und Engagement wieder geschafft mich zu Überzeugen: Der TSC schafft im Raum Europa weiterhin für Profis genau die richtige Anlaufstelle. Um Erfahrungen zu erweitern, alte Dinge noch einmal wieder durchzunehmen, vielleicht auch Erlerntes aus einen anderen Blickwinkel neu kennen zu lernen.
2015 TSC Training Camp in Südafrika
TSC lädt ein zu einem sechstägigen Trainingscamp in Südafrika, das mit einem Wettkampf abschließt. Ausbildung an Handfeuerwaffe, Halbautomat und Shotgun enden in einem Bewerb nach den IDPA Regeln für erfahren Schützen. Die Veranstaltung findet vom 2. bis zum 7. Februar 2015 im False Bay Sports Shooting Club unweit Cape Town, Südafrika, statt. Der TSC organisiert und leitet diese einzigartige Woche in enger Zusammenarbeit mit dem False Bay Firearm Training Academy.
ALLE INFOS ZUM TSC TRAINING CAMP gibt es HIER mit Programmdownload auf der TSC Webseite.
Das Tactical Solution Center im Internet: www.tscgroup.ch