Aus Deutschland kommen einige sehr schöne Sachen, die mit dem Buchstaben A anfangen: A4, A6 und A8 von Audi gehören dazu. Dass die Reihe der geraden Zahlen jetzt gebrochen ist, verdanken wir der Firma Heckler und Koch, die ihr AR15 System weiter modernisiert hat. So wurde aus der schon jetzt bei Eliteeinheiten sehr geschätzen HK416 die neue HK416A5. Unser polnischen Kollegen vom sehr empfehlenswerten FRAG OUT Magazin haben sie in der Hand gehalten und kritisch getestet:

Heckler und Koch aus Oberndorf ist eine Firma, die man eigentlich nicht extra vorstellen muss. Man sieht ihre Produkte überall, auf der ganzen Welt, und das seit Jahrzehnten. Sie haben einige Verkaufsschlager im Programm, doch rasten sie sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern lassen neue oder verbesserte Gerätschaften vom Stapel. Dabei beschränken sie sich nicht auf rein externe Verbesserungen wie andere Farben, der Winkel des Griffstückes oder ein anderes Schienensystem, sondern wenn sie etwas neues auf den Markt bringen, dann hat es meistens auch Verbesserungen, von denen der Benutzer direkt profitieren kann. Das positive Annehmen von Rückmeldungen der Endverbraucher, die Kultur des Zuhörens, ist ihre Stärke und Leitlinie bei der Produktentwicklung.

HK416A5_Frag Out_3An der Oberfläche

Die neueste Version des Heckler und Koch 416 kann einige spezifische Verbesserungen im Vergleich mit den Vorgängermodellen aufweisen. Die unwichtigste ist die offensichtlichste – das Deutsche Black Rifle gibt es in Flat Dark Earth (FDE), auch RAL 8000 genannt. Zumindest anfangs wird es diese Farbwahl allerdings nur für US-Kunden geben, als Europäer hat man die selbe Farbauswahl wie beim Ford Model-T: schwarz oder schwarz.

Das HK416A5 gibt es mit vier unterschiedlichen Lauflängen: 279mm (11“), 368mm (14,5“), 419mm (16,5“) und 505mm (20“).

HK416A5_Frag Out_4Eine nützliche Verbesserung der neuen Version ist der Schubschaft, der kleiner geworden ist und nun einen dünneren und vor Allem gleichmäßigen Gummiabschluss besitzt. Auch die Buffer Tube wurde verändert um sich besser in das Gehäuse zu integrieren. Das HK416A5 kann auch (wie auch das 417A2 und das G28 DMR) mit einem neuen Griff aufwarten, der – ähnlich wie beim Fahrrad – einen herausnehmbaren Werkzeugsatz integriert hat. Am wichtigsten dabei ist der Inbusschlüssel, mit dem der Handschutz abgenommen und wieder montiert werden kann. Der Abzugsbügel wurde vergrößert und nach außen gekrümmt, sodass man nun auch mit dicken Handschuhen darin Platz findet. Auch wurde der Ladehebel ergonomisch verbessert.

Für Linkshänder und Situationen, in denen man mit links schießt, wurde das HK416A5 mit beidseitig Bedienelementen ausgestattet, sprich der Magazinauswurfknopf und der Verschlussfanghebel sind jeweils doppelt vorhanden. Der Verschlussfanghebel auf der rechten Seite ist so designed, dass Rechtsschützen ihn gut mit der Abzugshand bedienen können. Auf der linken Seite wurde der Hebel vergrößert. Damit es zu keinen ungewollten Manipulationen kommt, wurden die Sicherheitswulste am Gehäuse entsprechend angepasst.

HK416A5_Frag Out_5Für all jene, die darunter gelitten haben, dass die bisherigen 416er nicht mit P-Mags kompatibel waren, können mit der A5 Ausführung aufatmen, denn die Magazinaufnahme wurde so geändert, dass nun alle Generationen von P-Mags passen, und das, gerade als Magpul die 416 kompatible 4te Generation auf den Markt bringt… Sei dem wie es ist, laut Heckler & Koch passen nun „die meisten“ AR-15 Magazine (jene die Milspec sind, also NATO-STANAG 4179 konform), und garantiert die Funktionalität nicht mehr ausschließlich mit H&K Magazinen.

Die inneren Werte

Auch wenn der Sicherungshebel gleich aussieht wie beim Vorgänger, so hat sich die Abzugsgruppe innerhalb des Gehäuses doch wesentlich verändert. Der Abzug wurde verbesser, er bricht nun leichter mit weniger Kraftaufwand und hat einen kürzeren Weg – also ist er nun sehr nahe an einem Match-Abzug. Die Sicherung wurde an den „Europäischen Standard“ angepasst, was bedeutet, dass man die Waffe nun sichern kann unabhängig davon, ob die Waffe gespannt ist oder nicht. Will man aber unbedingt eine „Amerikanische“ Sicherung, also eine die nur in gespanntem Zustand funktioniert, so kann man das HK416A5 auch damit bestellen. Und sollte man seine Meinung ändern kann man die beiden Varianten auch nachträglich gegeneinander tauschen.

HK416A5_Frag Out_6Der verstellbare Gasblock ist wie beim A3 mit zwei Einstellmöglichkeiten, eine normale (N) und eine für Schallunterdrücker (S). Die Einstellung lässt sich einfach und ohne Werkzeug vornehmen. Bei der langen Version (505mm) ist der Gasblock unter dem Handschutz, weshalb dort eine Ausnahme in der Seite ist um ihn verstellen zu können. Durch die Neugestaltung wurde das Korn weiter nach vorne verlegt und ist jetzt zwischen Gasblock und Mündung. Einzige Ausnahme ist die 279mm Version, bei der das Korn in die Picatinny Schiene des Handschutzes integriert ist. Hoffentlich wurde dadurch auch das Problem der kurzen Version behoben, dass das eingeklappte Korn direkt über den Gasöffnungen war und durch den Druck auf Dauer hinuntergeblasen wurde.

HK416A5_Frag Out_7Der Verschlussträger des HK416A5 hat eigene Löcher um Wasser abfließen zu lassen und einen verbesserten Auszieher mit einer entsprechende modifizierten Barrel Extension. Dies ist besonders für amphibische Operationen von Nutzen, da so die Waffe auch abgefeuert werden kann, noch bevor das Wasser abgelaufen ist.

Wer die Bilder im Detail anschauen will, sollte einen Blick in die erste Ausgabe von FRAG OUT werfen. Das FRAG OUT Magazin erscheint regelmäßig in einer polnischen und in einer englischen Ausgabe. Bisher sind zwei Hefte herausgekommen, die man hier gratis herunterladen kann: http://fragoutmag.com/

FragoutDziękuje bardzo zespołowi FRAG OUT