Günstig und teuer – Highend und Highend – das beschreibt die beiden hier vorgestellten Isomatten eigentlich schon recht gut. Beim Schlafen in der freien Natur wird nichts so sehr unterschätzt wie eine gute Isomatte. Es hilft nichts, wenn man einen Topschlafsack hat und dann die fehlende oder schlechte Isomatte die komplette Isolation von unten zerstört. Wie schon erwähnt, man kann sehr wenig oder sehr viel Geld für eine Isomatte ausgeben, es kommt immer ganz darauf an, was man machen will. Martin hat für euch die Therm-a-Rest Z-Lite und die Neoair Xtherm probegelegen. In den günstigen Bereich fällt auf jeden Fall die Z-Lite (Bild unten im Vergleich mit der Neoair Xtherm) von Therm-a-Rest. Es gibt sie in einer buntigen zivilen Version und hier vorgestellt in Coyote Brown/Foliage Green. Der Unterschied zu einer regulären Isomatte ist die Waffelstruktur. Sie erfüllt gleich mehrere Funktionen. Neben einer hervorragenden Rutschfestigkeit hält sie gut die Wärme in den Vertiefungen, die weiterhin in sich selbst faltbar sind, was ein sehr gutes Packmaß ergibt – allerdings eckig – nicht rund, wie gewohnt.

Mit 410g ist die Isomatte geringfügig leichter als eine 1cm dicke Standard Isomatte – wobei die Z-Lite mit 2cm Dicke aufwarten kann. Sie ist 183cm lang und 51cm breit, womit ein breites Maß an Schläfern abgedeckt ist. Das Packmaß ist entsprechend auch 51cm breit, Höhe und Tiefe belaufen sich auf 14cm.

Der Wärmewert der Z-Lite beträgt 2,2 R – das entspricht einem Temperaturbereich von +16° bis -7°. Durch das schöne Faltsystem lässt sich die Matte auch toll zum Sitzkissen umfunktionieren.

FAZIT: Durch die geringe Dicke lässt sich die Matte natürlich nicht zu allen vier Jahreszeiten einsetzen, aber in unseren Breitengraden, je nach Schlafkomfortbedarf und Untergrund, kann man die Matte nahezu von Frühling bis Herbst solo verwenden. Man muss nichts aufblasen, die Matte ist blitzschnell einsatzbereit und sauber und der Hersteller gibt 2 Jahre Garantie.

Die Z-Lite kann man für ca. 33 Euro bei z.B. www.decathlon.de bekommen.

Weiter geht’s mit der Neoair XTherm (o. re.). Diese Isomatte ist im Preissegment eher am oberen Ende angesiedelt, man bekommt aber auch eine ganze Menge dafür. Im Gegensatz zu ihrer 80g leichteren Schwester, der Neoair XLite, ist die XTherm für die kälteren Monate gedacht. Durch ihre vier Schichten wärereflektierendem Material im inneren und einer Dicke von 6,3cm (die auch die XLite vorzuweisen hat) kann diese Matte mühelos auch die kältesten Nächte komfortabel meistern. Die Außenhaut ist oben aus 30d High Tenacity Nylon und unten aus 70d Nylon Soft Grip -sehr wiederstandsfähig und rutschfest.

 

Der Wärmewert der Matte wird mit dem R Wert von 5,7 angegeben – was einem Temperaturbereich von +16° bis -40° entspricht. Die Xlite hat zum Vergleich einen Wärewert von 3,2 – das sind +16 bis -18°.

Die Matte selbst funktioniert wie eine klassische Luftmatratze – nur leichter und mit Wärmekammersystem – man muss sie manuell aufblasen. Das kann man mit Lungenkraft machen oder aber man nimmt den Packsack, der dafür am unteren Ende eine Öffnung hat. Das Innenteil vom Sack wird dann nach außen gezogen und so der Sack um 100% länger. Jetzt drückt man einfach Luft durch den ganzen Sack in die Isomatte (Bild oben). Das ist ein sehr zeitaufwendiger Prozess, bietet aber gerade im Winter den Vorteil, dass durch die Atemluft Kondensation entsteht und so Frost in der Matte vorkommt.

Die Xtherm gibt es in vier verschiedenen Größen (S,M, R, L), wobei die Form immer der menschlichen Form angepasst ist. Hier ein Vergleichsfoto mit der Z-Lite darunter (Vorgestellt in Größe R):

Das Gewicht der Matte ist bei der enormen Dicke extrem gering. Die S Variante wiegt 264g, die M Variante wiegt 402g, die R Variante 454g und die L Variante 518g. Die Gewichtsunterschiede ergeben sich natürlich durch die Länge (bei der L Variante auch durch die Breite), so ist die S 119cm lang, M 168cm lang, die R 183cm und die L 196cm lang. Bei M und R beträgt die Breite 51cm und bei der L 63cm. Der Packsack wiegt 44g

Hier noch mal ein Vergleichsbild der beiden Matten, um die Dicke zu demonstrieren:

Gepackt macht die Matte einen sehr schlanken Fuß, in Größe R hat sie ungefähr die Größe einer Nalgene 1L Flasche und misst laut Herstellerangaben in S 23x9x9, M und R 23x10x10 cm. Bei der L sind es dann 28x11x11 cm.

FAZIT: Durch die Kammern ist die Matte laut, es ist ein Rascheln wie von Alufolie zu hören, wenn man sich darauf ablegt oder dreht. Das ist aber auch schon das einzig negative daran. Packmaß, Komfort und Wärmeleistung sind überragend gut, und wem das nicht reicht, der legt im Winter halt noch eine Z-Lite darunter. Die Matte wurde auch innen und in wärmeren Jahreszeiten getestet und macht selbst dort einen guten Eindruck, man wird nicht zusätzlich von unten aufgeheizt.

Die Therm-a-Rest Neoair bekommt man ab ca. 115 € z.B. bei www.Trekking-lite-store.com.