Der erste Eindruck zählt. Und der ist grob. Aus der Schachtel genommen, denkt man sich bei diesen Wüstenstiefeln erst mal „Uff, da kommt ja ordentlich was auf einen zu!“. Dann merkt man aber,  soviel Gewicht haben die gar nicht (800 Gramm pro Stiefel bei Größe 46) …  Getragen fühlt man sich in den Sidewinder Boots von Magnum sofort wohl. Mit dünnen Alltagssocken kann es am Anfang noch die eine oder andere Blase geben, Trekking oder Einsatzsocken lösen dieses Problem sofort. Wir von SPARTANAT haben die Sidewinder für Euch getragen.

Magnum Sidewinder_2Auch nach einem 52 km Marsch fühlen sich die Füße nicht „tot“ an.  Dafür sorgen unter anderem die sehr griffige Vibram Sohle und das Ortholite Fussbett. Innen ist der Schuh nicht mit Leder sondern mit einem Meshmaterial gefüttert. Das zielt vor allem auf eine bessere Durchlüftung des Schuhs ab. Ab 30 Grad macht sich das auch bemerkbar, drunter ist es egal. Stinken tun die Füße nach einem Marsch sowieso.

Laut Magnum ist das wirklich innovative an der Stiefeln die Ion-Mask Technologie. Das ist eine mit dem Schuh verschweißte Membran (so in die Richtung GoreTex), die den Sidewinder wasserdicht, atmungsaktiv, leicht, umweltfreundlich, Chemikalienresistent und den Träger sogar vor Krankheiten schützen soll.

Wasserdicht ist er ja vielleicht in Wüstenregionen. In Mitteleuropa jedoch definitiv nicht. Beim ersten Regenguss waren die Socken und die Füße nass. Das kann man gar nicht gebrauchen! Nach zwei Behandlungen mit einem Spezialspray, erhältlich in jedem Sportgeschäft, ist der Schuh nun aber wasserdicht.

Der Stiefel an sich ist sehr robust gemacht, wenn man mal gegen Steine oder Wurzeln stößt, tut das nicht weh, die Zehenkappe hält, was sie verspricht. Auch die Knöchel sind dick gepolstert. Die Nähte und Klebestellen sind gut verarbeitet, nach einem halben Jahr im Dauereinsatz (min. dreimal die Woche) gibt es keine Auflösungserscheinungen.

Das Obermaterial des Stiefels ist nicht nur 2,2 mm dickes Rauhleder, sondern auch eine Art Cordura, gemacht aus „ ballistischen“ Nylon, also einem besonders dickem Nylongarn.

Magnum Sidewinder_3Außen weißt der Schuh noch eine Besonderheit auf. Auf beiden Innenseiten ist der Schuh in der Mitte mit einer flexiblen Plastikplatte verstärkt. Warum? Um das Leder und den Stiefel beim Fastroping zu schützen. Gar keine schlechte Idee, wenn man den Schuh wirklich militärisch nützt. Beim normalen Abseilen benützt man ja nicht wirklich die Beine dafür.

Magnum Sidewinder_4Die Schnürung ist Geschmackssacke. Weil sie nicht mit Haken, sondern mit geschlossenen Ösen versehen ist, muss man den Stiefel immer sehr locker machen, damit man raus oder rein kommt. Einige Haken sind mit Klemmen ausgestattet, die ein Locker werden beim Zubinden verhindern.

FAZIT: Der Magnum Sidewinder ist ein kompromissloser, wuchtiger, alles ertragender Wüstenstiefel. Ob lange Märsche, intensive Bergtouren, kurze Sprints, tropische Reise, alles ist mit ihm möglich.  Er trägt sich nicht schlechter als ein hochwertiger Wanderstiefel, schaut dabei aber noch besser aus. Wer den nicht gerade kleinen Preis in Kauf nimmt, bekommt einen unzerstörbaren Allrounder. Nicht umsonst wird er von Spezialeinheiten getragen. Trotzdem: die Wandersocken nicht vergessen!

Den Magnum Sidewinder gibt es im gut sortierten Fachhandel ab 170 Euro. Den Stiefel gibt es auch einer komplett Multicam Version.

Magnum Sidewinder_5Das  gute Innenleben und bessere Socken braucht es.