Außer Kleidung und Taschen gibt es noch eine Vielzahl von sonstigen Accessoires die aus dem „tactical“ Bereich kommen, sei es Kampfmesser, Moral Patches (unten: die Patchauswahl von MilSpec Monkey), die Tactical Kampf-Nikolausstiefel oder auch mal eine Taktische Kochschürze. Die Gebrauchsgegenstände – z.B. Kocher oder Messer – haben durchaus Sinn. Aber auch hier muss man sich wieder fragen: „Brauche ich das?“, „Will ich das?“. Und was ist letztendlich das Stärkere, das Brauchen oder das Wollen?

Tactisch_2Kampfmesser zum Beispiel sind häufig hochschnittfest, schwer nachzuschärfen und für eine Wanderung dank Sägezahnung, Gewicht und Größe nicht wirklich optimal (aber dennoch verwendbar). Man merkt, dass sie eben nicht für den zivilen Markt entwickelt wurden, so wird kaum jemand im Hausgebrauch Munitionskisten oder Konservendosen mit dem Kampfmesser öffnen (Anm. der Redaktion: Naja 🙂 ), das Messer als Speerspitz oder Stacheldrahtschneider verwenden und es als Tritthilfe in eine Mauerspalte rammen. (Schön zu wissen, dass ein Messer das aushält, aber dafür zahlt man dann auch wieder). Wenn man allerdings sowieso eins hat, erübrigt sich der Kauf eine Fahrtenmessers eventuell – u.: die sehr praktischen AK Bajonette.

Andere auf „Tactical“ getrimmte Teile wie die Kochschürze (siehe Aufmacherbild von diesem Artikel) oder die Nikolausstiefel in Multicam sind einfach der Ausdruck eines „Lebensgefühls“ und damit befreit von rationalen Beurteilungen.

Tactisch_1Ein weiterer Aspekt ist sicherlich die Farbe. Klassische Outdoorhersteller bevorzugen helle, leuchtende Farben um damit auch die „modisch-bewusste“ Zielgruppe anzusprechen und zum Teil auch um eine bessere Sichtbarkeit im Schnee oder einer Notsituation z.B. zu erreichen. Diese Farben wirken auf andere Anwender eher abschreckend denn modisch. Nicht jeder will wie ein Paradiesvogel durch den Wald stapfen. Manche bevorzugen gedeckte Farben, sei es etwa weil man sich damit einfach mehr eins mit der Umgebung fühlt, sei es weil man lieber andere Wanderer sehen möchte bevor man selbst gesehen wird, oder weil man einfach ungestört die Natur beobachten will. Hier spielen sowohl die diversen Tarnmuster als auch die gedeckten Unifarben ihre Stärken aus, zudem sind eben diese Kleidungs- /Ausrüstungsstücke meist „leiser“ während man sich bewegt.

Den wirklich entscheidenen Ausschlag gibt eher die persönliche Vorliebe. Sicher sind einige Gegenstände einfach so praktisch, dass sie vom militärischen ins Zivile übernommen wurden oder umgekehrt. In der Vielzahl der Fälle ist die Antwort nach der Frage „warum tactical“ aber „Weil’s mir gefällt“ (gespickt mit einigen Argumenten, die man ja vorbringen muss um seine Wahl vor sich selbst zu rechtfertigen).

Eine Frage sollte man sich jedoch auch noch stellen: „Wenn alles, was ich dabei habe, Tarnfarben trägt, was benutze ich dann als Notsignal?“ Zumindest ein oder zwei Teile der Ausrüstung machen speziell im zivilen Trekking/Geocaching oder Survival Sinn, und wenn es nur die Innenseite des Schlafsacks oder die Packbeutel im Rucksack sind. (Und falls nicht: es gibt auch militärische Panele in Signalfarben).

Tactisch_4In diesem Sinne: alles was den Job erfüllt, ist tauglich … egal ob „tactical“ oder „zivil“.

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