Angehöriger der Army SF in den 1990ern vermutlich bei einer Übung.

Wie bei allen anderen Einheiten der US-Streitkräfte hat sich auch die Ausrüstung der ODA`s der Army Special Forces (SF) in den letzten 10 Jahren gewandelt. Da die Einsatzfrequenz durch die Teilnahme an zwei intensiven Konflikten sowie an mehreren kleineren Operationen massiv gestiegen ist, wurde auch das Gear der Operators aufgrund der Erfahrungswerte stetig verbessert. Ein kurzes Round Up – geschrieben von Oxymoron, herzlichen dank! – gibt der folgende Überblick.
1990er
Da die ODA´s bis Anfang der 90er durch die schlechten Erfahrungen im Vietnam-Konflikt mehr oder weniger an der Leine gehalten worden sind und erst sukzessive wieder kleine Rollen auf Grenada und im Golfkrieg spielten, erarbeiteten sie sich wieder einen guten Ruf und wurden darauf hin an allen wichtigen militärischen Einsätzen der USA beteiligt. Auch die Möglichkeit sich selbst mit militärischer Ausrüstung und Material durch das SOCOM auszustatten gewann immer mehr an Relevanz.
Bis Mitte/Ende der 1990er wurde ein Operator im Prinzip 1:1 wie ein jeder US Army-Grunt ausgerüstet. ALICE/LC2 Tragesystem und Rucksack sowie PASGT Helm und Vest. Einzig die frühzeitige Ausstattung mit Nachtsichtgeräten und M4/M4A1 Carbines sowie der TLBV unterschieden die SF von den regulären Truppen der Army.

SF-Operator um 2000 mit TLBV und ALICE-Kit sowie frühe Hatch oder Alta Schoner und M4A1 mit QD NT-4 und ACOG TA01 NSN. Der Soldat im Hintergrund trägt bereits ein ELCS-Kit.

Anfang 2000er
1996 wurde erstmalig ein, gezielt auf Spezialkräfte zugeschnittenes, Ausrüstungssystem vorgestellt. Das Special Operations Forces Personal Equipment (for) Advanced Requiments, kurz SPEAR, war ein Kit aus Teilen mehrerer Hersteller. Es bestand aus einer Schutzweste, einem Tragesystem mit mehreren Pouches und zwei Rucksäcken Kernstück des Systems war die damals „State of the Art“ Schutzweste, der Body Armor/Load Carriage System (BALCS). Eine Schutzweste die im Gegensatz zur üblichen PASGT Flak Vest erstmalig neben der Soft Armor mit SAPI-Platten gegen Spitzgeschössige Munition ausgestattet werden konnte. Die BALCS wurde von Ceradyne gefertigt und zeichnete sich insbesondere durch die unübliche vertikale Anordnung des damals neuartigen PALS Webbings für MOLLE-Gear auf der Frontseite aus.
Eine fast identische Version kam bei dem 75th Ranger Rgt. zum Einsatz und verfügte dort als RBA über die übliche horizontale Anordnung.

Mitglieder der 5th SFG 2001/2002 in Afghanistan. Erkennbar sind die typischen SPEAR-Komponenten. Alle Operator tragen BALCS (zT mit Tiefschutz), der zweite von rechts darüber die ELCS. Beliebt sind/waren auch Safariland 600Xer und Caps/Boonies. MICH´s wurden zeitweise kaum getragen.

Als Tragesystem im SPEAR-Kit kam das, von Safariland produzierte, Equipment Load Carrying  System (ELCS) zum Einsatz. Das ELCS bestand aus einem, Harness mit in der Front optionalen schrägen PALS-Webbing, sowie einem Rückenpanel und einem Belt-Artigen unteren Bereich mit geradem PALS-Webbing. Zum Kit gehörten üblicherweise eine Auwahl an Pouches und zusätzliche MOLLE-Panels um das Harness zu modifizieren für verschiedene Anwendungen sowie ein Medium Backpack, dem UM21 Patrol Pack. Besonderheit beim ELCS waren die zum Teil schwarzen Buckles und PALS Webbing (insbesonders Beim Rucksack).
Darüber hinaus hielten Anfang der 2000er andere Ausrüstungsteile Einzug bei den ODA´s. So zum Beispiel der MICH Helm, welcher erstmals bei den SF gesehen wurde. Des weiteren wurde auch das SOPMOD I Kit vor allen anderen Army-Einheiten bei den Special Forces eingeführt und bereits zu Beginn von OEF vollständig ausgegeben.

Mehr über den Gearwandel bei den Army SFs erfahrt ihr im zweiten Teil des Artikels.

HIER gehts zum Truppenschau „US SOF – Gestern und heute“

Special Thx an Oxymoron!

SF-Operator 2003 im Irak mit BALCS und ELCS, welche kurz vorher in 3col-Desert ausgegeben wurden.